Dokumentation der Schalarbeiten

Bevor mit den Ausführungsarbeiten begonnen werden kann, sind die Ausschreibungsunterlagen hinsichtlich der Schalarbeiten zu analysieren. Hier sind insbesondere die ästhetischen Anforderungen an die Betonoberfläche (Sichtbetonanforderungen bzw. keine besonderen Anforderungen) und die Bauwerkskriterien (Grundriss- u. Aufrissgestaltung, Bauweise, Schalungsgrad, Anzahl sich wiederholender Abschnitte) bezüglich der Schalarbeiten zu identifizieren und in einem Projektstrukturordner zu dokumentieren.

Nach dem Ausschalen einzelner Betonierabschnitte kommt es bauablaufbedingt zur Zwischenlagerung der Schalung. Hierzu ist sie für den nächsten Betonierabschnitt mit schalungshautschonenden Werkzeugen zu reinigen
Beim Trennmittelauftrag ist auf einen gleichmäßigen Pumpendruck des Sprühgeräts zu achten
Checkliste für Schalarbeiten

In der Arbeitsvorbereitung ist mithilfe eines kalkulatorischen oder differenzierten Verfahrensvergleichs das für die vorliegende Bauaufgabe am besten geeignetste Schalungssystem zu ermitteln. Ebenso können zur Auswahl eines Schalungssystems und des Trennmittels auch abgeschlossene Referenzprojekte herangezogen werden. Zur Vorbereitung eigenen sich insbesondere manuelle Dokumentationsinstrumente wie z.B. Checklisten. Diese bilden eine Hilfestellung in der Arbeitsvorbereitung sowie in der Planungs- und Ausführungsphase. Der Nutzen von Checklisten liegt vor allem in der Strukturierung von komplexen Arbeitsabläufen, in der Vermeidung von Routinefehlern und in der Zeitersparnis. Durch das ständige Ergänzen neuer Erfahrungen in den Checklisten wird obendrein eine Steigerung des Projektwissens sichergestellt. Zur Dokumentation der elementaren Produktionsfaktoren können die einzelnen Tätigkeiten der Schalarbeiten nach Abb. 1 gegliedert werden.

Nach dem Ausschalen einzelner Betonierabschnitte kommt es bauablaufbedingt zur Zwischenlagerung der Schalung. Hierzu ist sie für den nächsten Betonierabschnitt mit schalungshautschonenden Werkzeugen zu reinigen. Während der der Lagerung ist sie vor allem vor schädlichen Einflüssen (Witterung, mechanischer Beschädigung etc.) zu schützen. Bei Sichtbetonanforderungen sollten die Stell- und die Schließschalung möglichst zum selben Zeitpunkt mit dem Trennmittel beaufschlagt werden. Außerdem ist auf einen gleichmäßigen Pumpendruck des Sprühgeräts beim Trennmittelauftrag zu achten. Beim Stellen und Schließen der Schalung ist besonders auf die Maßhaltigkeit und auf die Dichtigkeit der Fugen Rücksicht zu nehmen. Eine Hilfestellung bieten hier Markierungen mit Bewehrungsstäben, sodass für die genau Maßhaltigkeit die Schalung nur noch bis zum Kontakt mit dem Bewehrungsstahl verschoben werden muss.

Für eine gleichmäßige Betonfläche sollte der junge Beton früh und an niederschlagsfreien Tagen entschalt werden. Um Kondensat an der Betonoberfläche zu vermeiden, sind nach dem Öffnen der Schalungsanker die Schalungselemente umgehend vor der Betonoberfläche zu entfernen. Damit die Betonoberfläche vor Witterungseinflüssen geschützt wird, sind entsprechende Nachbehandlungsmaßnahmen wie das Abdecken oder das Feuchthalten des Betonbauteils durchzuführen. Zur Dokumentation der oben angeführten Tätigkeiten eignen sich insbesondere Bild- und Videoaufnahmen (Siehe Abb. 2 und 3) sowie Eintragungen in eine Checkliste (siehe Abb. 4).

Für die Herstellung hochwertiger Sichtbetonflächen ist vor den Schalarbeiten insbesondere der Zustand der Schalungshaut zu dokumentieren. Bedingt durch die Arbeitsabläufe Schalung transportieren, Schalung lagern, Bewehrung verlegen, Betonage und Schalung reinigen, erfährt die Schalungshaut unterschiedliche Belastungen, die zu ihrem Verschleiß und damit zur Alterung der Schalung führen. Ihr Verschleiß führt auch zur Änderung der Schalungshauteigenschaften und damit zu Änderungen der Sichtbetonflächen hinsichtlich Farbgleichheit, Porigkeit, Abzeichnen von Schalhautfehlern etc.

Die Dokumentation des Schalungsgrads, der Anzahl der Fertigungsabschnitte, der Dauer bis zur Fertigstellung eines Arbeitsabschnittes der Vorhaltemenge der Schalung, sowie der Arbeitsgruppengröße innerhalb eines Fertigungsabschnitts sind wichtige Informationen für die Kalkulation von Nachfolgeprojekten und daher mittels Protokollen, Bildern und Checklisten zu sammeln. Zur optimalen Rekonstruktion der Schalarbeiten sind in der Dokumentation ebenso Angaben zu den aktuellen Witterungsbedingungen, zur Jahreszeit, zur Arbeitsgruppengröße, zum Leistungsfortschritt, zur Grund- und Aufrissgestaltung und zum Schwierigkeitsgrad der Bauaufgabe zu machen.

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