Design Museum Dundee

Skulpturaler Bau als Bindeglied zwischen Stadt und Fluss

Als abstrakte Nachempfindung der Klippen, die die Meeresküste Schottlands definieren, ist die außergewöhnliche Form des Design Museums V&A Dundee zu verstehen. Es ist das erste Bauwerk Großbritanniens nach Plänen des japanischen Architekten Kengo Kuma. Das Ausstellungshaus fungiert als Bindeglied zwischen dem Fluss Tay und der Stadt, es bildet eine Art optische Brücke.

Das Ausstellungshaus fungiert als Bindeglied zwischen dem Fluss Tay und der Stadt.
Die außergewöhnliche Form ist als abstrakte Nachempfindung der Klippen, die die Meeresküste Schottlands definieren, zu verstehen.
Design Museum Dundee

Die Grundstruktur des Entwurfs bilden zwei invertierte Pyramiden, die im Erdgeschoss getrennt sind und sich im oberen Galeriebereich vereinen. Durch diesen Kniff entsteht ein Torbogen mitten durch das Gebäude. Beim Durchschreiten dieses Torbogens wird eine Sichtverbindung von der Stadt zum Fluss hergestellt. Südlich kragt das Museum wie ein Schiffsbug über den Fluss hinaus; die Fassade aus horizontalen Betonlamellen verstärkt diesen Eindruck. Ihr Schattenbild ändert sich je nach Tageszeit und belebt die Architektur. Ähnlich wie Bugwellen lenken die Lamellen das Licht.

Statik als komplexes Zusammenspiel aller Gebäudeelemente

Nicht nur die Architektur ist ungewöhnlich, auch statisch zeugt das Projekt von einer herausragenden Ingenieursleistung. Intensive Computerberechnungen und Analysemodelle gingen dem Bau voraus. Im Ergebnis funktioniert das Gebäude durch das Zusammenspiel von Dach, Wänden und Böden sowie eine stabilisierende Hülle. Als Gründung dienen Betonpfähle, die vorab in den Untergrund eingetrieben wurden.

Im Erdgeschoss befinden sich drei nach Nutzung spezifizierte Eingänge: einer für die Besucher, einer für das Personal und einer für die Anlieferung. Besucher und Besucherinnen gelangen über eine Lobby in die große Eingangshalle mit Infopunkt, Shop und Café sowie sanitären Anlagen. Eine breite Treppe oder Aufzüge führen zur Galerieebene nach oben. Die Verwaltung mit Büros und Personalräumen, einem Sammlungslager und Präparationsräumen befindet sich im anderen Gebäudeteil – dort ist außerdem Platz für Workshops. Von hier gelangt man ebenfalls ins Galeriegeschoss, das deutlich größer als die untere Ebene ist. Sowohl dem Ausstellungsbereich als auch einem Restaurant ist eine Dachterrasse zugeordnet. Das Museum zeigt Architektur und Industriedesign, Möbel, Mode, Schmuck und vieles mehr. Feste und temporäre Ausstellungsbereiche sind ergänzt durch Installationen, wo sich aufstrebende Designtalente präsentieren.

Flachdach: vorgefertigte Sandwich-Elemente mit Entwässerung im System

Für das weitläufige Flachdach von über 6.500 Quadratmetern wurden vorgefertigte, gedämmte Sandwich-Dachelemente eingesetzt. Die Länge der Paneele und ein geringes Gewicht machen sie wirtschaftlich und ermöglichen einen schnellen Baufortschritt. Die leistungsstarken Dämmkerne sorgen im Sommer und im Winter zuverlässig für ein angenehmes Raumklima. Die Entwässerung ist mit entsprechenden Systembauteilen exakt auf die Sandwichelemente abgestimmt. Formstücke und Dachabläufe können mit der Dachabdichtung verschweißt werden, sodass Nahtstellen reduziert werden. Da Flachdächer nach Vorschrift einer Wartung unterzogen werden müssen, lässt sich in solchen Fällen eine Garantie des Herstellers auf Material und System mit der notwendigen Wartung verbinden.

Bautafel

Architektur: Kengo Kuma & Associates, Tokio
Projektbeteiligte: Optimised Environments OPEN, Edinburgh (Freianlagen); Arup, London (Tragwerksplanung, Technische Gebäudeausrüstung)
Bauherrschaft: Stadtverwaltung Dundee
Fertigstellung: 2018
Standort: 1 Riverside Esplanade, Dundee, Vereinigtes Königreich
Bildnachweis: Hufton and Crow, Hertford

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