Das Küchenmonument in verschiedenen Städten

Temporäre luftgestützte Hülle

Hinter dem Begriff Das Küchenmonument verbirgt sich eine mobile Skulptur, die sich aus zwei Elementen zusammensetzt: einer transportablen, mit Zinkblech verkleideten Box und einer riesigen Folie. Via Pneumatik entfaltet sich aus der Box eine Blase, die als Hülle für verschiedene Nutzungen und Bespielungen im öffentlichen Raum dient, z.B. als Bankettsaal für Festessen, Konferenzraum, Kino, Konzertsaal oder als Boxarena. Entstanden ist die Idee anlässlich der Duisburger Akzente 2006, entwickelt wurde das Küchenmonument von Raumlabor und Plastique Fantastique, beide ansässig in Berlin.

Im Inneren das Küchenmonuments in Liverpool
Temporärer Standort in Berlin-Kreuzberg vor der Berlinischen Galerie
... vor der Berlinischen Galerie

Bisher trat das Küchenmonument an ganz unterschiedlichen Orten und Städten temporär in Erscheinung: In Duisburg wurde ein Unort unter einer Autobahnbrücke erobert, in Warschau konnte im Rahmen des Passenger Festivals eine Konferenz zum Thema „opening of space, localization of public art“ am passenden Platz abgehalten werden. Es bot auch Raum für Veranstaltungen beispielsweise in Liverpool, Eindhoven und Berlin.

Die Architekten von Raumlabor verbinden mit der Blase im öffentlichen Raum die Metapher des Trojanischen Pferdes. Dieses scheint ihnen ein geeignetes Instrument, Identität in den öffentlichen Raum zu transportieren und diesen wieder zu erobern. Die mobile Skulptur fungiert als Behälter, den die Menschen aktiv mitgestalten können. Die Küche als Namensgeber ist für die Planer ein Spiegel städtischer Identitäten, in der sich kulturelle Eigenheiten und Traditionen offenbaren – dort setzt man sich zusammen und auseinander.

Das Küchenmonument wird als Box im geschlossenen Zustand an seinem Spielort abgestellt. Es zieht die Blicke auf sich, macht die Passanten neugierig. Es öffnet sich, die Folie wird ausgerollt und unter Rauschen füllt sich die Blase langsam mit Luft. Sie passt sich der Umgebung an, füllt leere Räume, schmiegt sich an die umliegenden Gebäude, an Laternen und Bäume.

Konstruktion
Ein umgebauter, mit eloxiertem Stahlblech verkleideter Bauwagen dient als Box, die den Eingang und die  Schleuse für die pneumatische Hülle bildet. Die Schleusenfunktion bewirken schwere Streifen aus PVC. Mit fast 20 Meter Länge entfaltet sich aus der Box heraus die pneumatische Hülle. Dazu bläst ein herkömmlicher Industrieventilator die Hülle aus faserverstärkter PE-Folie auf und sorgt für den notwendigen Überdruck.

Je nach Anforderung kommen mehr oder weniger viele Folien übereinander zum Einsatz. Muss das Küchenmonument vom TÜV als fliegender Bau abgenommen werden und die Hülle den Anforderungen B1 im Brandschutz erfüllen, geht die höhere Materialstärke zulasten der Transparenz. Die Stabilität der Blase wird durch eine Auflast von 50 Wasserkanistern (je 12 Liter) erreicht. Der Boden wird mit einem PVC-Belag ausgelegt.

Das Küchenmonument wird von Raumlabor Berlin immer noch für Bespielungen zur Verfügung gestellt, die Veranstaltungen sollen eine Nähe zu ihren Arbeitsansätzen haben.

Bautafel

Architekten: Raumlabor Berlin
Projektbeteiligte: Plastique Fantastique, Berlin (Pneumatische Hülle/Blase)
Bauherr: Raumlabor und Plastic Fantastique, Berlin
Standort: verschiedene
Fertigstellung: jederzeit
Bildnachweis: Raumlabor Berlin

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