Dachlandschaft mit Deckung aus Farbaluminium

Modernisierung und Erweiterung der Inselhalle in Lindau

Viele Flächen und Schrägen bilden die Dachlandschaft der neuen Inselhalle in Lindau. Die Modernisierung und grundlegende Erweiterung des Kongresszentrums auf der Halbinsel im Bodensee haben die Architekten des Münchner Büros Auer Weber geplant. Das charakteristische Dach des drei Säle und zwölf Konferenzräume umfassenden Komplexes gibt abstrahiert die lokale Topografie wieder: Gelegen zwischen der Altstadt, dem Bodensee und den Bergen ist das Dach von vielen Orten der Umgebung sichtbar. Mit der Gestaltung auf Weitsicht soll sich das Objekt in die Landschaft einfügen „wie ein bewegter Horizont“, so der Architekt Moritz Auer. Für die Dacheindeckung verwendeten die Planer beschichtete Aluminiumbahnen Falzonal des Herstellers Prefa. Die Farb- und Lichteffekte des Deckungsmaterials sollen die eigenwillige Topografie der Dachlandschaft unterstreichen: Je nach Sonneneinstrahlung, Tageszeit und Blickwinkel schimmern die einzelnen Elemente in Farbnuancen zwischen Gold und stumpfem Braun, ab und an auch rötlich.

Geplant wurde die Modernisierung und Erweiterung des Baus aus den 1980er-Jahren von Architekten des Münchner Büros Auer Weber.
Für die Eindeckung des charakteristischen Daches wurden die Aluminiumbahnen „Falzonal" des Herstellers Prefa verwendet.

Der Entwurf ging aus einem Wettbewerb hervor, den Auer Weber gegen 20 Mitbewerber für sich entscheiden konnten. Dabei erwies sich als komplexe Besonderheit der Planungsaufgabe, dass der historische große Saal erhalten bleiben sollte, da er als Tagungsraum des jährlichen Treffens der Nobelpreisträger emotional besetzt ist und eine hohe Identifikationskraft für die Region besitzt. Gleichzeitig aber war er in die Jahre geraten und sollte von der Patina der 1980er-Jahre befreit werden. Gelungen ist dies unter anderem durch eine Öffnung zum angrenzenden See mittels einer neuen Gastronomie, die gleichermaßen Konferenzteilnehmern sowie Touristen und Einheimischen offen steht.

Für die Spenglerei Täumer, die die Dacharbeiten ausführte, war die Topografie der neuen Dachlandschaft eine Herausforderung. Grund dafür waren die 38 unterschiedlichen Flächen, die sich alle in Neigung, Größe und Ausrichtung voneinander unterscheiden. Die verwendete Dachdeckung aus beschichtetem Farbaluminium in Bandform erwies sich dabei als sinnvoll, da das biegsame Blech dem Untergrund leicht anzupassen ist. Die 0,7 mm dicken Blechbahnen wurden im Coil-Coating-Verfahren beschichtet und kommen auf ein Gewicht von 1,89 kg pro Quadratmeter. Falzonal ist nach EN 13501 Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten in die Brandschutzklasse A1 eingestuft und damit nicht brennbar.

Architektur: Auer Weber, München; Hersteller Dachdeckung: Prefa, Wasungen

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