Casa Morrone in Brasilia

Verschachtelte Wohnräume und ein Pequi-Baum

Ein unter Naturschutz gestellter Pequi-Baum bildet ein wichtiges Element des Wohnhauses Casa Morrone nach dem Entwurf von BLOCO Arquitetos. Die Brasilianer konzipierten einen verwinkelten zweigeschossigen Flachbau mit einem Patio an der Front. Über dessen Einfassung hinaus wächst die Baumkrone als charakteristisches Merkmal der weiß verputzten Kubatur.

Ein unter Naturschutz befindlicher Pequi-Baum bildet ein wichtiges Element des Hauses nach einem Entwurf von BLOCO Arquitetos.
Der Eingang liegt geschützt in einer Nische.
Casa Morrone in Brasilia

Das Gebäude steht in der zentralen Verwaltungsregion der Hauptstadt Brasilia. Pequi-Bäume wachsen ausschließlich in der Amazonas-Region. Sie erreichen eine Höhe von 5-15 Metern bei einem Stammdurchmesser von 30-40 Zentimetern. Die Früchte finden in der brasilianischen Küche vielseitig Verwendung. Unter anderem dienen sie der Herstellung von Öl, welches für Speisen, aber auch für Kosmetik eingesetzt wird. Das Holz wird im Haus- und Schiffsbau verwendet.

Obwohl der Entwurf die Vegetation berücksichtigt, nutzt er das Grundstück sehr gut aus. Das von Einschnitten und Patios geprägte, kantige Bauwerk hat ganz unterschiedliche Außenräume. Ein kleiner Innenhof ist mit Hängepflanzen begrünt, an anderer Stelle ist das Bad um einen vor Einblick geschützten Außenraum erweitert. In einer Nische liegt auch der Haupteingang, auf einer Achse mit diesem ein schattiger Pool auf der Gartenseite.

Differenzierte Dachflächen und krönende Terrasse
Über den je nach Nutzung unterschiedlich gestalteten Dachflächen krönt eine weite Dachterrasse. Der Außenbereich des Badezimmers im ersten Obergeschoss ist mit Holzdielen belegt. Sie lagern auf einer Schutzbahn, unter der sich eine dünne Asphaltschicht befindet, die mit Ausgleichsmörtel von der Geschossdecke separiert ist. Das Gefälle entspricht hier den Mindestanforderungen von zwei Prozent; in anderen Dachbereichen wurde ein Gefälle von fünf Prozent angesetzt.

Die große Dachterrasse ist in zwei Bereiche untergliedert: Die Haupt-Nutzfläche ist mit roten Keramikplatten gestaltet, die sich von der restlichen, mit Kiesschüttung verfüllten Dachfläche absetzen. Der Keramikboden ist eingefasst von einer 50 mm hohen und 5 mm breiten Schutzleiste. Der Keramikbelag liegt um 2 cm höher als die einfassende Kiesschüttung. Die 10 cm hohe Schüttung ist mit einer Schutzmatte von der Abdichtungsbahn und dem Ausgleichsmörtel getrennt. Die Attika ist umlaufend ca. 20 cm hoch und wird mit Platten aus weißem Marmor abgedeckt.

Bautafel

Architekt: BLOCO Arquitetos, Brasilia
Projektbeteiligte: Mariana Siqueira e Jardins do Cerrado, Brasilia (Freianlagen); André Torres, Brasilia (Tragwerksplanung); Victor Silvéro, Brasilia (Technische Gebäudeausrüstung, Schwimmbadtechnik)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2018
Standort: Brasilia, Brasilien
Bildnachweis: Haruo Mikami, Brasilia

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Als Flachdächer werden Dachflächen mit einer Neigung unter 5° bezeichnet, die anstelle einer Dachdeckung eine Dachabdichtung haben.

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Dacheinlauf (Zeichnung)

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