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Eine Einführung in den Systembau, die zugrunde liegenden Ideen und sozialen Aspekte einer industriellen Vorfertigung von Bauteilen für den Wohnungsbau bietet das Buch Bungalow – Thurgauer Experimente im Systembau. Herausgegeben vom Amt für Denkmalpflege des Schweizer Kantons Thurgau, behandelt es speziell den Typus eines vorgefertigten Bungalows in Leichtbauweise, der in den 1930er-Jahren entwickelt wurde und als Vorreiter einer industriellen Vorfertigung gilt. Anhand von drei Beispielen – dem Stahlhaus von Friedrich August Schädler, der Saurer-Kantine Arbon und dem sogenannten Hoesch Bungalow – zeigt sich, dass der Bautypus durchaus denkmalträchtig ist und die Intention dahinter an Faszination nicht verloren hat.

Der Schweizer Bauingenieur Walter Tuchschmid, dessen Familienunternehmen auf den Bereich des Fassadenbaus spezialisiert war, griff den Grundgedanken auf, durch elementierte vorgefertigte Bauteile die Bauzeit und den Ablauf bei der Errichtung von Gebäuden zu optimieren. Inspiriert wurde er unter anderem durch die Firma Hoesch, die ein solches Prinzip in Leichtbauweise in drei Wohntypvarianten anbot. Bauphysikalisch und in Bezug auf Energieeffizienz war das Hoesch-System jedoch nicht ausgereift; zudem war der Preis des Fertigbausystems vergleichbar mit dem eines konventionell errichteten Hauses. Tuchschmid adaptierte das System und entwickelte es für sein Haus eigenständig weiter.

So unterschiedlich die Entstehungsgeschichte der drei vorgestellten Bungalows erscheinen mag – sie belegen eine intensive Auseinandersetzung mit internationalen industriellen Entwicklungen. Schützenswert sind diese Zeitzeugen allemal, insbesondere da die Frage nach dem gerechten Wohnen für alle den Bautypus auch heute aktuell macht.

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