Bürohochhaus in Barcelona/E

Gewebe aus rostfreiem Stahl

Im Zuge der Umstrukturierung des alten Industrieviertels Poblenou in Barcelona zum so genannten Sektor 22@ entstand ein Bürogebäude für das IT-Unternehmen Indra auf trapezförmigem Grundstück. Das schmale Hochhaus nach Plänen von b720 und R&AS Arquitectos ist insgesamt 52 m hoch und nur 14 m breit.

Großraumbüro mit Aussicht durch eine sehr leichte Fassade. Im Hintergrund zu sehen: Jean Nouvels Torre Agbar
Abends
Die abgeschrägte Kante resultiert aus dem Straßenverlauf an der Kreuzung

Ein massiver rechteckiger und dreigeschossiger Sockel, dessen eine Ecke durch den Verlauf der Straßenkreuzung abgeschnitten ist, bildet die Basis. Über einem zurückgesetzten Technikgeschoss erhebt sich dann das Hochhaus mit rhombenförmigen Grundrissen und scheint gleichsam über dem Sockel zu schweben. Es bietet auf zehn Geschossen offene Büroräume, die sich bei Bedarf in kleinere Einheiten teilen lassen. Unterhalb des Sockels liegen Parkplätze und weitere Technikbereiche in zwei Untergeschossen.

Das Haus wird über die abgeschrägte Ecke erschlossen, Haupteingang und Lobby liegen im Erdgeschoss. Von der Fassade zurückgesetzte Säulen und ein Erschließungskern im Herz des Gebäudes bilden die tragende und aussteifende Struktur und ermöglichen eine leichte äußere Hülle.

Den Gebäudeabschluss bildet eine innere vorgehängte Glasfassade, die je nach dahinter liegender Funktion mal durchsichtig und mal opak ist. Sie ist befestigt mit eloxierten Aluminiumprofilen, die in den Bereichen vor den Betonmauern Metallplatten einfassen. Über den transparenten Zonen ist eine weitere Glashaut auf die Aluminiumkonstruktion geklebt, andere Bereiche sind mit Glaslamellen versehen, um die Durchlüftung des Hochhauses zu gewährleisten. Die Paneele im Bereich des Haupteingangs haben eine Oberfläche aus rostfreiem Stahl.

Sonnenschutz
Eine äußere Hülle aus Metallgewebe dient dem Sonnenschutz und bewirkt eine Verschattung der Innenräume von etwa 50 %. Das Gewebe aus rostfreiem Stahl ist auf Paneele gespannt und bewirkt die insgesamt leichte und transparente Erscheinung des schmalen Bürohauses.

Ein Viertel der Paneele ist in der oberen oder unteren Hälfte mit einer kugelförmigen Vertiefung versehen, die nach innen oder außen gestülpt ist. Sie hat einen Durchmesser von 90 cm und spielt auf die Corporate Identity des Unternehmens an, dessen Logo aus Kreisen besteht. Mithilfe des Metallgewebes lässt sich die einfallende Strahlung ökonomisch und effektiv reduzieren, ohne dafür transparente und großflächige Glasfassaden zu opfern. -us

Bautafel

Architekt: b720 Arquitectos, Barcelona und R&AS Arquitectos, Barcelona/E
Projektbeteiligte: BOMA, Barcelona (Statik); Mercedes Isasa, Barcelona (Innenraumgestaltung)
Bauherr: Indra, Madrid/E
Fertigstellung: 2007
Standort: C/Tánger 110-120 - Sector 22@, Barcelona
Bildnachweis: Rafael Vargas, Barcelona/E

Fachwissen zum Thema

Fassade aus Glas und Kupfergewebe

Fassade aus Glas und Kupfergewebe

Bildung /​ Forschung

Bibliothek in Des Moines/USA

Um sowohl Direkt- als auch Reflexblendung am Arbeitsplatz zu verhindern, sollten die Fenster mit variabel verstellbaren Verschattungselementen ausgestattet sein.

Um sowohl Direkt- als auch Reflexblendung am Arbeitsplatz zu verhindern, sollten die Fenster mit variabel verstellbaren Verschattungselementen ausgestattet sein.

Funktionen

Blendschutz an Arbeitsplätzen

Brise-Soleil in Form von feststehenden, doppelgeschossigen Vertikallamellen aus Beton an der Unité d'habitation bzw. dem Corbusierhaus in Berlin

Brise-Soleil in Form von feststehenden, doppelgeschossigen Vertikallamellen aus Beton an der Unité d'habitation bzw. dem Corbusierhaus in Berlin

Arten und Formen

Feststehender Sonnenschutz außen

Sonnenschutz im Büro

Planungshilfen/​Publikationen

Sonnenschutz im Büro

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Sonnenschutz sponsored by:
MHZ Hachtel GmbH & Co. KG
Kontakt: 0711 / 9751-0 | info@mhz.de