Bürogebäude in Baar

Grüner Schiefer und Sichtbeton

Ursprünglich sollte im Industriegebiet der Schweizer Stadt Baar ein schlichtes Bürogebäude auf einer Grundstücksfläche von 40.000 m² entstehen. Der als Stahlbeton-Skelettbau konzipierte Bau sollte über eine Nutzfläche von 2.800 m² verfügen. Auf einem Grundriss von 43,2 x 19,2 m war er als dreigeschossiges Gebäude mit Metallfassade, Bandfenstern und zwei Eingängen geplant. Doch der Bauherr, ein Unternehmen der Bau- und Entsorgungsindustrie, wünschte sich ein eindrucksvolleres Erscheinungsbild und beauftragte zusammen mit dem Generalunternehmer einen Fachplaner für die Fassade.

Bürogebäude in Baar
Bürogebäude in Baar
Bürogebäude in Baar

Als die Fassadengestalter von 2ECK Architekten aus Baar hinzugezogen wurden, stand die Kubatur und die Nutzung des Büro- und Verwaltungsgebäudes mit zwei Attikawohnungen bereits weitgehend fest. Statt der Metallfassade empfahlen die Planer eine Materialkombination aus grünem Schiefer, grauem Sichtbeton und silbrig glänzenden Aluminiumfenstern.

Jetzt ist das Erdgeschoss als Sockel komplett in Glas und Metall ausgeführt und lässt den darauf liegenden Schieferkörper quasi schweben. Die zwei - ursprünglich getrennt geplanten - Eingänge wurden mit einem auskragenden, um die Ecke gezogenen Sichtbetonvordach optisch zusammengefasst.

Schiefer
Da der Bauherr in der Region mit verschiedenen Natursteinprodukten in Verbindung gebracht wird, lag es nahe, Teile der Fassade mit Schiefer zu bekleiden. In Kombination mit dem außerdem verwendeten Sichtbeton fügt sich der Baukörper gut in die bestehende, locker bebaute Umgebung. Um den massiven Charakter der Natursteinhaut hervorzuheben, wurden die Bandfenster zugunsten einer Lochfassade aufgegeben. Damit steht der grüne Schiefer prägend in der ersten Ebene. Die schimmernden Aluminiumrahmen und das Glas der Fenster verspringen eine Ebene nach hinten.

Eine Besonderheit der Außenhülle ist die Verzahnung der Fassadenflächen über Eck. Mit einem Versatz von 20 cm liegen die Lochfenster nicht exakt übereinander. Das führt zu einer Auflockerung der zuvor statisch wirkenden Fassade. Zusätzliche Bewegung in das Erscheinungsbild bringt die Gezogene Rechteckdeckung im Format 40 x 25 cm. Sie ist auf einer Holzunterkonstruktion mit Edelstahlklammern fixiert. Hinter dem Schiefer verbirgt sich eine 20 cm dicke Mineralwolledämmung. Die Fassade ist weitgehend wärmebrückenfrei an speziellen langen Ankerschrauben aufgehängt.

Bautafel

Architekt: Kolb Bauplanungen, Cham (Ausführung)
Projektbeteiligte: Martin Lenz, Baar (Generalunternehmer); 2ECK Architekten, Baar (Fassadengestaltung); Müller Steiger Bedachungen, Zug (Fassadenarbeiten); Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen (Schiefer)
Bauherr: Risi, Baar
Fertigstellung: 2006
Standort:
Baar
Bildnachweis: Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen (1 - 7); 2ECK Architekten, Baar (8 - 10)

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