Brandverhalten

DIN 4102 und DIN EN 13501

Brandschutztechnische Vorschriften im Hochbau zwingen zu besonders sorgfältiger Auswahl der Dämmstoffe. Grundlegende Norm für die Bestimmung des Brandverhaltens von Baustoffen und Bauteilen ist DIN 4102. Die Prüfung und Beurteilung zur Einreihung von Dämmstoffen in die Baustoffklassen

  • A 1 nicht brennbar
  • A 2 nicht brennbar
  • B 1 schwer entflammbar
  • B 2 normal entflammbar
  • B 3 leicht entflammbar
wird nach DIN 4102 Teil 1 durchgeführt. Dabei ist die Rauchentwicklung, die nur bei den Baustoffklassen A1 und A2 bindend ist, begrenzt und das brennende Abtropfen oder Abfallen von Stoffpartikeln Bestandteil der Prüfungen nach DIN 4102 Teil 1.

Dämmstoffe der Baustoffklasse B 3 (leicht entflammbar) dürfen im Bauwesen schon seit Ende 1979 nicht mehr verwendet werden. Tafel 12 gibt einen Überblick darüber, in welche Baustoffklassen die einzelnen Produktgruppen eingeordnet werden können. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass es sich bei dieser Zusammenstellung, sieht man von Mehrschicht-Leichtbauplatten ab, immer um das Brandverhalten „reiner“ Dämmstoffe, d.h. ohne Beschichtungen oder Trägerlagen handelt. Art und Menge eventuell verwendeter Bindemittel, Treibmittel, Flammschutzmittel, Kleber oder Kaschierungen können jedoch auch das Brandverhalten eines Dämmstoffs positiv oder negativ beeinflussen. Deshalb wird z.B. bei Verbundbaustoffen die Prüfung des Gesamtverbundes gefordert und bei Mehrschicht-Leichtbauplatten durchgeführt.

Die DIN EN 13501 löst langsam auf europäischer Ebene die DIN 4102 ab, momentan sind jedoch beide Normen gleichwertig gültig. Die DIN EN 13501 legt die Klassifizierungsverfahren von Baustoffen in Baustoffklassen fest. Es werden sieben europäische Baustoffklassen (Euroklassen) unterschieden: A1, A2, B, C, D, E und F. Weitere Unterteilungen untersuchen Brandnebenerscheinungen wie Rauchentwicklung (s = smoke, Klassen s1, s2 und s3) oder brennendes Abtropfen/Abfallen (d = droplets, Klassen d0, d1 und d2) von Baustoffen. Bodenbeläge sind in besondere Klassen (fl = floorings) unterteilt.

Baustoffklassen können wie folgt unterschieden werden (ohne Bodenbeläge):

  • nicht brennbar (bauaufsichtliche Bezeichnung):
    A1 (nach DIN EN 13501) bzw. A1 (nach DIN 4102) – kein Beitrag zum Brand
  • nicht brennbar (bauaufsichtliche Bezeichnung):
    A2 (nach DIN EN 13501) bzw. A2 (nach DIN 4102) – vernachlässigbarer Beitrag zum Brand
  • schwer entflammbar (bauaufsichtliche Bezeichnung):
    B (nach DIN EN 13501) bzw. B1 (nach DIN 4102) – sehr geringer Beitrag zum Brand
  • schwer entflammbar (bauaufsichtliche Bezeichnung):
    C (nach DIN EN 13501) – geringer/begrenzter Beitrag zum Brand
  • normal entflammbar (bauaufsichtliche Bezeichnung):
    D (nach DIN EN 13501) bzw. B2 (nach DIN 4102) – hinnehmbarer Beitrag zum Brand, normal entflammbar
  • normal entflammbar (bauaufsichtliche Bezeichnung):
    E (nach DIN EN 13501) – hinnehmbares Brandverhalten
  • leicht entflammbar (bauaufsichtliche Bezeichnung):
    F (nach DIN EN 13501) bzw. B3 (nach DIN 4102) – keine Anforderungen


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