Brandschutzkonzepte

Planungshilfe zur Erstellung von Holzbau-Brandschutzkonzepten

Es ist ein Vorurteil, mit dem sich der konstruktive Holzbau traditionsgemäß herumschlagen muss: Holzhäuser seien gegenüber Bauten in Massivbauweise in brandschutztechnischer Hinsicht benachteiligt, denn Holz brenne besser als Stein und Stahl. Noch bis vor etwa dreißig Jahren hatten es Holzhäuser gerade in kommunalen Ausschreibungen schwer, von den Bauaufsichtsbehörden akzeptiert zu werden, dabei wussten Experten bereits damals: Holz brennt träge. Dicke Holzträger können darum sogar länger Stabilität gewährleisten als solche aus Stahl, die bei zu hoher Hitze wachsweich werden – ein Aspekt, der bei der Personenrettung eine zentrale Rolle spielt. Bei aller Trägheit gilt es natürlich trotzdem beim Umgang mit dem brennbaren Naturmaterial besondere Regeln zu befolgen und Normen gewissenhaft anzuwenden.

Für die Erteilung von Baugenehmigungen für mehrgeschossige Holzhäuser werden darum ganzheitliche Brandschutzkonzepte gefordert, die je nach Bauaufgabe zu komplexen Planungsaufgaben werden können. Vorbildliche Entwürfe trägt die Publikation Brandschutzkonzepte für mehrgeschossige Gebäude und Aufstockungen, herausgegeben vom Holzbau Deutschland-Institut, zusammen und soll Planern als Orientierungshilfe dienen.

Die für den Holzbau relevanten Normen und Regeln sind in der Richtlinie für brandschutztechnische Anforderungen an hochfeuerhemmende Bauteile in Holzbauweise (M-HFHHolzR) festgehalten. Mit ihrer Veröffentlichung im Jahr 2004 wurde der modernen Holzbauweise der Massenmarkt des mehrgeschossigen Bauens geöffnet. Seitdem steigt die Zahl der in Anlehnung daran fertiggestellten Projekte jährlich. Die Komplexität der nach M-HFHHolzR angefertigten Brandschutzkonzepte liegt im Material selbst begründet: Die Bauverordnungen der Länder setzen eine feuerbeständige Bauweise vorraus, die ein Bauteil aus Holz per Definition nicht erfüllen kann. Darum müssen in der Regel geeignete Kompensationsmaßnahmen für jedes noch so kleine Detail nachgewiesen werden.

Die vorliegende Broschüre führt in die spezifische Begrifflichkeit ein: Wann ist ein Bauteil zum Beispiel „feuerhemmend”, wann „hochfeuerhemmend” oder aber „feuerbeständig”? Die zu berücksichtigenden Gesetze und Normen, ganzheitliche Muster-Brandschutzkonzepte sowie bestimmte Bauteile und deren Prüfungen werden anhand von Tabellen, Skizzen und Diagrammen erläutert. Darstellungen fachgerechter Konstruktionen und Detaillösungen sowie einige Projektbeispiele mit vorbildlichen Brandschutzkonzepten geben Planern hilfreiche Orientierung.

Aus dem Inhalt

  • Definitionen und Begriffe
  • Bauordnungsrechtliche Grundlagen
  • Ganzheitliche Brandschutzkonzepte
  • Brandschutz bei mehrgeschossigen Holzbauten und Aufstockungen
  • Bauteilprüfungen
  • Hinweise zum Genehmigungsverfahren
  • Beispielprojekte, darunter: Forstamt Jena-Holzland, Stadtroda; UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer-Besucherzentrum; Skaio, Heilbronn

Die Publikation kann als PDF auf der Seite des Informationsdienst Holz kostenfrei heruntergeladen werden (siehe Surftipps).

Herausgeber: Holzbau Deutschland-Institut, Berlin

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