Bossenwerk / Rustika

Die Bosse diente ursprünglich dazu, das Abgleiten schwerer Steine von den Hebetauen zu verhindern. Später kam es vor allem da zum Einsatz, wo ein repräsentativ-wehrhafter Ausdruck erwünscht war.
Die Ansichtsfläche eines Quaders, die Bosse, kann auch schmückend bearbeitet sein wie beim Diamantquader-Bossenmauerwerk. (Im Bild: Fassade des Palazzo dei Diamanti in Ferrara)

Bosse nennt man im Bauwesen das überstehende Material eines Natursteines. Das Bossenwerk oder Rustika ist ein Mauerwerk aus Steinquadern, bei welchen die Stirnseite nur grob behauen (bossiert) ist. Sind die Steine zusätzlich mit einem Randschlag versehen, werden sie Buckelquader genannt.

Die Bosse diente ursprünglich dazu, das Abgleiten schwerer Steine von den Hebetauen zu verhindern. Erst nach dem Verbauen der Steine wurde die Sichtoberfläche steinmetzmässig behandelt oder eben als Bosse belassen. Das Bossenmauerwerk wurde in der Antike sowie im Mittelalter vielfach verwendet. In den folgenden Stilepochen kam es vor allem da zum Einsatz, wo ein repräsentativ-wehrhafter Ausdruck erwünscht war. Die Bosse kann auch schmückend bearbeitet sein zum Beispiel als Diamantquader-Bossenmauerwerk, bei welchem die Ansichtsflächen der Steine zu einem diamantähnlichen Muster aus kleinen Pyramiden bearbeitet sind.

Fachwissen zum Thema

Mauer aus Naturwerkstein

Mauer aus Naturwerkstein

Mauersteine

Natursteine

Sichtmauerwerk aus Ziegeln am Barnim Panorama, Wandlitz

Sichtmauerwerk aus Ziegeln am Barnim Panorama, Wandlitz

Planungsgrundlagen

Oberflächen, Strukturen und Farben von Mauerwerk

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Mauerwerk sponsored by:
KS-ORIGINAL GmbH
Entenfangweg 15
30419 Hannover
www.ks-original.de