Bivalente Haustechniklösung für Wohn- und Geschäftshaus

Wärmepumpe wird von Gasbrennwertkessel unterstützt

Die Wahl des passenden Heizsystems hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, dazu zählen neben dem Wärmebedarf des Gebäudes auch anfängliche Investitions- und spätere Heizkosten sowie die Frage nach dem Umfang des Einsatzes erneuerbarer Energien. Glücklicherweise heißt es heute nicht mehr entweder-oder, denn multivalente Heizungssysteme erlauben die Kombination unterschiedlichster Wärmeerzeuger und Technologien. So entschieden sich die Verantwortlichen bei dem Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses als Lückenbebauung in der Oscherslebener Innenstadt im Auftrag der Wohnungsgesellschaft „Neues Leben“ für eine bivalente Anlage, die zugleich die Warmwasseraufbereitung übernimmt.

Neben den Gewerbeeinheiten samit Abstellräumen und der Haustechnikzentrale im Erdgeschoss befinden sich im Gebäude 16 zwischen 50 und 90 Quadratmeter große Wohnungen.
Im Technikraum verrichtet die innenaufgestellte Luft-Wasser-Wärmepumpe WPL 23 (hinten) ihren Dienst, rechts der Heizungspufferspeicher mit 700 Litern Inhalt sowie der Warmwasserspeicher mit 500 Litern Inhalt.

Das viergeschossiger Gebäude mit drei Gewerbeeinheiten samt Abstellräumen und insgesamt 16 zwischen fünfzig und neunzig Quadratmeter großen Wohnungen wurde noch nach den Vorgaben der EnEV 2014 geplant, deren Zielvorgaben sich mit dem Einsatz erneuerbarer Energien deutlich einfacher realisieren lassen als mit fossilen Energieträgern. Zudem stand für das Grundstück keine Fernwärme zur Verfügung. So fiel die Entscheidung für die Luft-Wasser-Wärmepumpe WPL 23 von Stiebel-Eltron als Heizungsanlage, die zusätzlich von einem Gas-Brennwertkessel unterstützt wird. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe stellt bei einer Außentemperatur von zwei Grad und einer Systemtemperatur von 35 Grad knapp 16 Kilowatt Wärmeleistung zur Verfügung. Der Bivalenzpunkt – also die Temperatur, ab der die Gas-Brennwerttherme zusätzlich arbeitet – liegt bei 3,5 Grad.

Alle Mieter im Gebäude kommen in den Genuss einer Fußbodenheizung. Für den effizienten Betrieb der Wärmepumpe ist eine Fußbodenheizung ideal, da so mit niedrigen Systemtemperaturen geheizt werden kann. Für die Warmwasserbereitung wurde ein 500 Liter großer Frischwasserspeicher in das System eingebunden.

Seit dem Nutzungsbeginn nun steht die Heizungsanlage unter Beobachtung. Es soll eruiert werden, ob das Konzept aufgeht und die realen Zahlen in etwa den Werten entsprechen, die zuvor prognostiziert wurden. Für die Einstellung und das Monitoring der Anlage wurde die Wärmepumpe mit dem Internet verbunden, wodurch sie sich von überall aus per Smartphone, Tablet oder PC steuern und beobachten lässt. So hat man das System jederzeit im Blick und kann entsprechend einfach Anpassungen vornehmen. Eine Heizungsanlage nach Inbetriebnahme für den konkreten Bedarf optimieren zu können, ist für einen zeitgemäßen Umgang mit Energie enorm wichtig.

Hersteller: Stiebel Eltron, Holzminden

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