Biomasseheizkraftwerk in Pannonhalma

Moderne Energiegewinnung in historischem Kontext

Inmitten eines weitläufigen Weinanbaugebietes, ist auf einem 282 Meter hohen Hügel im ungarischen Pannonhalma die Benediktinerabtei angesiedelt. Die überwiegend aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammenden Bauten der Abtei erstrecken sich entlang von Nutzgärten und Lavendelfeldern, südlich der botanischen Gärten und gehören seit 1996 zum Unesco-Weltkulturerbe. In diesem historischen Umfeld ließen die Mönche einen Neubau errichten: ein Biomasseheizkraftwerk, das heute am Standort der früheren Holzwerkstatt steht.

Auf der Rückseite ist der Baukörper mit einer geschlossenen Holzfassade bekleidet
Detail Holzlamellenfassade
Der Standort ist von weiter Landschaft umgeben

Das beauftragte Büro Czita Architects plante das Gebäude in Anlehnung an die ländliche Architektur und orientierte sich an einem für die Region klassischen Scheunenbau. Gleichzeitig erfüllte es die Forderung der Bauherren nach einer Architektur, die das Interesse von Besuchern und Gästen weckt und es ihnen erlaubt, die Arbeitsprozesse des Biomasseheizkraftwerks zu besichtigen.

Nachhaltig Bauen
Nur zwei Materialien bestimmen die Kubatur und die Fassade des kleinen Kraftwerks: Fundament und Sockel bestehen aus Beton, die darüber liegende Lamellenstruktur der Fassade ist aus einem heimischen Holz gefertigt. Das Innere des Baukörpers ist ebenfalls klar gegliedert. Die Halle, in der Holzabfälle einer nahegelegenen Forstwirtschaft getrocknet und gelagert werden, ist im Erdgeschoss angeordnet, der Maschinenraum, in dem die Wärme erzeugt wird, liegt im Untergeschoss.

Das Biomasseheizkraftwerk reicht für die Grundbeheizung der Abtei aus, der zusätzliche Gasheizkessel wird nur bei Spitzentiefsttemperaturen im Winter benötigt. Zusätzlich zum Heizsystem sind Solarpaneele auf dem Flachdach des Gebäudes installiert, um Strom für den Betrieb zu generieren. Von einer Galerie aus können Besucher und Gäste die Arbeitsprozesse im Biomasseheizkraftwerk beobachten. Zusätzlich läuft auf einem Projektionsbildschirm ein Film, der verdeutlicht, wie die Anlage im Detail funktioniert.

Bautafel

Architekten: Czita Architects, Pannonhalma/H
Projektbeteiligte: BS Tekton, Győr/H (Statik); Kondi Cad, Győr/H (Haustechnik); Kondi Vill, Győr/H (Elektrotechnik)
Bauherr: Hungarian Benedictine Congregation Archabbey of Pannonhalma
Fertigstellung: 2010
Standort: Pannonhalma/H
Bildnachweis: András Nagy/Czita Architects, Pannonhalma/H

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