Bewohnte Fassade in New York City

3D-gedrucktes Biotop für Monarchfalter

Was haben Artenschutz und Architektur gemeinsam? Auf den ersten Blick relativ wenig – abgesehen von den Nistoptionen, die etliche Rathäuser, Kirchtürme oder stillgelegte Fabrikschornsteine bieten. Für die gezielte Symbiose von Architekturgestaltung und schutzwürdigen Organismen wurde die gemeinnützige New Yorker Gruppe Terreform ONE unlängst mit dem Architizer A+ Award in der Kategorie Architecture +Climate Change ausgezeichnet. Sie entwarfen eine vertikale Grünfassade für ein Bürohochhaus in New York, die aus 3D-gedruckten Carbonelementen bestehen soll. Der besondere Clou dabei: Sie ist nicht nur Fassade, sondern ebenso Schutzzone für den in New York und Umgebung fast ausgestorbenen Monarchfalter, dessen Population in den vergangenen zwanzig Jahren um neunzig Prozent gesunken ist.

Die Hülle übernimmt gleich mehrere Aufgaben: Sie ist nicht nur Fassade, sondern ebenso Schutzzone für den in New York und Umgebung fast ausgestorbenen Monarchfalter.
Der mehrschichtige Aufbau der Fassade besteht aus einer äußeren Glasebene, der Tragstruktur und einer klimatisierten, innenliegenden Fassadenebene aus ETFE-Kissen.
Es wird gewährleistet, dass der selten gewordene Monarchfalter die komplette Metamorphose in der Fassade durchleben kann.

In der interdisziplinären Gruppe Terreform ONE arbeiten Forschende, Designer*innen, Kunstschaffende und Architekt*innen zusammen, um Ansätze zu ökologischem Bauen, alternativen Nahrungsmitteloptionen und weiteren experimentellen Konzepten zu entwickeln. Das Gelände des Monach Sanctuary befindet sich im New Yorker Stadtteil Nolita, zwischen Soho und dem Künstlerviertel an der Bowery. Das achtgeschossige Geschäftshaus, das hier entstehen soll, wird durch die markante 3D-gedruckte Fassade zum Straßenraum hin geprägt.

Der mehrschichtige Aufbau besteht aus einer äußeren Glasebene, der Tragstruktur und einer klimatisierten, innenliegenden Fassadenebene aus ETFE-Kissen. Die klimatisierten Bereiche bilden die Brutstätte und den neuen Lebensraum der Monarchfalter. In der begrünten Fassade können sie die komplette Metamorphose – von der Larve bis zum Schmetterling – durchleben. Das Gebäude wird dadurch zu einem Biom, in dem Menschen, Pflanzen und Schmetterlinge koexistieren können.

Durch den öffentlichen und prominenten Standort soll zusätzlich die Aufmerksamkeit auf das Artensterben der Insekten gelenkt werden. LED-Screens zeigen im Straßenraum vergrößerte Aufnahmen der Raupen und der entwickelten Monarchen. Schmetterlingsförmige Drohnen nehmen Messungen auf, die dazu beitragen können, die Lebensbedingungen für die Population zu verbessern.

Entwurf: Terreform ONE, New York

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