Betonage in Schwerelosigkeit

Experiment zur Betonaushärtung auf der ISS

Mit konventionellen Betonmischern haben die 64 durchsichtigen Kunststoffbehälter, die im November auf der Internationalen Raumstation (ISS) ankamen, nichts gemein. In ihrem Inneren befand sich eine Mischung aus feinen Körnungen und Zement, die der Astronaut Matthias Maurer mit mineralienarmem Wasser versetzte und mixte. Im Moment härten die Probekörper in der Schwerelosigkeit aus.

Astronaut Matthias Maurer beim Mischen des Betons
Mit den Versuchen will man den Einfluss der Schwerelosigkeit auf die Festigkeitsentwicklung von Beton erforschen.
Die zylindrischen Probekörper werden im Juli zurück auf der Erde erwartet.

Mit den Versuchen, bei denen es sich um das Gemeinschaftsprojekt Mason / Concrete Hardening des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, der Universität zu Köln, der Universität Duisburg-Essen und Biotesc der Hochschule Luzern handelt, will man den Einfluss der Schwerelosigkeit auf die Festigkeitsentwicklung erforschen. Das Erstarrungsverhalten von Beton ist generell noch nicht bis ins Detail durchdrungen. Durch das Ausklammern der Schwerelosigkeit lassen sich eventuell Möglichkeiten finden, Betonrezepturen hinsichtlich des Zementbedarfs zu optimieren. Weiterhin lassen sich Erkenntnisse für den Bau von Habitaten außerhalb der Erde gewinnen. In einigen Proben befindet sich daher Regolith, das die Gesteinskörnung auf dem Mond simuliert. 

Im Juli kehren die zylindrischen Probekörper zur Untersuchung auf die Erde zurück. Dann soll der Beton, der unter Schwerelosigkeit erhärtet ist, unter anderem mit CT-Scans und Druckfestigkeitsprüfungen analysiert werden.

Forschung: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Universität zu Köln, Universität Duisburg-Essen und Biotesc der Hochschule Luzern

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