Besucherzentrum Giant’s Causeway nahe Bushmills

Ausgefeiltes Lichtkonzept und Schalter aus matt gebeiztem Aluminium

Zahlreiche Sagen und Mythen ranken sich um die Giant’s Causeway, die Chaussee der Riesen im äußersten Norden Irlands. Unweit des Örtchens Bushmills ragen rund 40.000 dicht aneinandergereihte Basaltsäulen bis zu 25 Meter in die Höhe. Über eine Länge von knapp fünf Kilometern bilden sie eine einzigartige Felsformation, die seit 1986 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. In einem neuen Besucherzentrum können sich Interessierte nun über die Entstehung und Geschichte der Felsformationen informieren. Das von Heneghan Peng Architekten aus Dublin geplante Giant’s Causeway Visitor Centre nimmt mit seiner dunklen, vertikal profilierten Basaltfassade und seinen sanft geneigten, begehbaren Gründächern Bezug auf die Umgebung.

Die senkrecht gegliederten Fassaden zeigt es nach Südwesten und Osten – sie laufen im Süden mit dem Eingangsbereich spitzwinkelig zusammen
Wechselspiel der Fassade zwischen offenen und geschlossenen Flächen
Keilförmige Rampe in Form eines weiteren Gründachs zwischen Parkplatz und Besucherzentrum

Von der Ferne kaum wahrnehmbar, ist das Gebäude im Norden in den Hang gebettet. Seine senkrecht gegliederten Fassaden zeigt es nach Südwesten und Osten – nach Süden sind sie spitzwinkelig zusammengeführt. Sein Gründach senkt sich nach Westen hin ab. Dort grenzt es an das bestehende Causeway Hotel, einen weiß verputzten Altbau von 1836. Im Osten erstreckt sich weiträumiger Parkplatz. Zwischen ihm und dem Besucherzentrum erhebt sich eine keilförmige Rampe in Form eines weiteren Gründachs. Sie steigt bis zur nördlichen Spitze des Baukörpers an und geht dort in die Landschaft und das Dach des Ausstellungsbereiches über. Die gesamte Dachlandschaft ist begehbar und durch vertikal gegliederte Metallbrüstungen gesichert.

Hinter der Basaltfassade zurückversetzt, ist der Haupteingang Teil der südlich aufragenden Gebäudespitze. Linker Hand befindet sich ein Café mit Außenterrasse und Sanitäranlagen. Ein weiterer Eingang ist unterhalb der begrünten Rampe an der Ostseite angeordnet. Die eigentlichen Ausstellungsbereiche zur Entstehung und Geschichte des Causeway gehen fließend ineinander über. Sie verteilen sich über mehrere, als Rundgang konzipierte Ebenen, die nach Norden hin abfallen. Rampen und Treppen gleichen die Niveauunterschiede au. Der Weg endet an einem großen Panoramafenster im Norden, das den Blick auf den Damm freigibt. Von der Küste aus ist es einzige Bauteil, das vom Besucherzentrum sichtbar ist.

Das Gebäude besitzt eine Grundfläche von 1.800 Quadratmetern. Seine Böden sind durchgehend mit einem geschliffenen und polierten Gussasphaltestrich versehen. Dessen Farbton ähnelt den Decken aus Sichtbeton, die auf dunkelgrauen Stahlstützen aufliegen. Das Wechselspiel der Fassade aus unterschiedlich breiten, fast schwarzen Pfeilern aus Basalt und raumhohen Verglasungen bewirkt einen scharfen Kontrast zwischen Licht und Schatten. Über schmale Oberlichter fällt Tageslicht in tiefer im Gebäude liegende Räume.

Elektro

Ein ausgeklügeltes Lichtkonzept sorgt für die optimale Ausleuchtung einzelner Bereiche. Je nach Raumhöhe, Tageslichteinfall und Ausstellungsthema wurden individuell ansteuerbare Leuchtengruppen gebildet. Unterhalb der Decke befinden sich kleine, schwenkbare LED-Strahler mit betongrauem Gehäuse, die genauso gut in die Raumgestaltung eingebunden sind wie die schlichten Kippschalter und Steckdosen. Diese sind quadratisch (81 x 81 mm) und besitzen einen schmalen Rahmen. Mit ihren Oberflächen aus matt gebeiztem Aluminium fügen sie sich harmonisch in das Gesamtbild des Besucherzentrums.

Schmale Lichtlinien und verborgen installierte Downlights setzen die markante Fassade am Abend in Szene. Sie sind unter- und oberhalb der Fenster montiert und bei Tag kaum sichtbar. Fällt die Beleuchtungsstärke bei einsetzender Dämmerung unter einen definierten Wert, schalten sich die sensorgesteuerten Leuchtmittel automatisch ein und betonen die vertikale Gliederung des Gebäudes.

Bautafel

Architekten: Heneghan Peng Architects, Dublin
Projektbeteiligte: Arup, Belfast (Tragwerks- und Brandschutzplanung); Dewhurst MacFarlane, London (Fassade); Bartenbach Lichtlabor, München (Lichtplanung); FR Mark, Belfast (Akustikplanung); White Young Green, Belfast (Hochbau); Bennett Robertson, Belfast (HLKS-Planung); Jung, Schalksmühle (Schalter und Steckdosen)
Bauherr: National Trust, Swindon
Fertigstellung: 2012
Standort: 44 Causeway Road, Bushmills BT57 8SU
Bildnachweis: Marie-Louise Halpenny, Dublin und Hufton + Crow, Hertford

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Beispiel eines Lichtschalters mit Wippe (Produkt: A 550 in Aluminium)

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Schalter/​Steckdosen

Schalter und Steckdosen

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