_Flachdach

Wie entwickelte sich der Schulbau in Basel seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute, welche Grundrisse waren typisch für ihre Zeit, welche Gebäude stachen hervor? Ernst Spycher hat sich in seiner Dissertation an der Bauhaus-Universität in Weimar ausführlich damit befasst; seine Erkenntnisse und zeichnerischen Darstellungen versammelt das liebevoll aufbereitete, anschauliche Werk Bauten für die Bildung – Basler Schulhausbauten von 1845 bis 2015 im schweizerischen und internationalen Kontext.

Aufgegliedert in zehn Kapitel, geht es zunächst um die Entwicklung der Bildungseinrichtungen aus kirchlicher Hand zu öffentlichen Volksschulen. Jedem Kapitel ist das große Schwarz-Weiß-Foto einer Schulklasse vorangestellt – deren chronologische Abfolge illustriert, wie sich Schüler und Schülerinnen über die Jahrzehnte verändert haben: Eine unterhaltsame Auflockerung der meist streng konzipierten Grundrisse und Schwarzweiß-Aufnahmen historischer Schulhäuser.

Farbig hingegen sind die Zeichnungen des Autors, mit denen er die Grundrisstypen systematisiert: Unterschieden werden einbündige, zweibündige und dreibündige Anlagen als Linear- oder Winkelsysteme, Hallen- und Hofanlagen, Pavillons und Kammsysteme. Für eine gute Übersicht sorgen zusätzlich Faltpläne mit den farbig angelegten Grundrisstypen als Beilage.

Für alle mit dem Schulbau befassten oder daran interessierten Planer leistet das Buch einen umfangreichen Überblick darüber, welche Möglichkeiten der Organisation von Bildungseinrichtungen es gab und gibt. So kann das Werk als Basis für die Entwicklung gegenwärtiger und künftiger Konzepte dienen (s. a. Objekte zum Thema). Hilfreich kann es auch für Verantwortliche in Behörden sein. Wer täglich in einer Schule ein- und ausgeht – ob freiwillig oder nicht – betrachtet diese nach der Lektüre sicher aus einer veränderten Perspektive. -us

Bauwerke zum Thema

Surftipps

• https://schwabe.ch/Ernst-Spycher-Bauten-fuer-die-Bildung-978-3-7965-4786-7