Baumaßnahmen in altbauverträglicher Form

Wiederverwendung vonBaumaterial
Verwendung von Fertigelementen

Bei der Altbaumodernisierung sind Bauweisen und Baumaßnahmen zu wählen, die möglichst altbauverträglich sind. Sie führen zu Einsparungen von Bauzeit und Baukosten.

  1. Trockene Bauweise
    Unnötige Feuchtigkeitsmengen belasten das Bauwerk und können später noch zu Schäden durch Schimmelpilzbildung führen. Die Trocknungszeiten z.B. von Nassputz überschreitet die eigentliche Bauzeit um ein vielfaches.

  2. Endbehandelte Bauteile
    Wo immer möglich, sollten endbehandelte Bauteile in der Altbaumodernisierung verwendet werden. Somit werden Zeitverzögerungen und teilweise wesentlich schlechtere Qualität in der Ausführung verhindert z.B. beim Endanstrich von Heizkörpern, Fenstern, Türen oder Fußleisten.

  3. Zeit sparende Konstruktion
    Teilweise kann es sinnvoll sein, teurere Konstruktionen den preiswerteren vorzuziehen, wenn hierdurch der Bauablauf beschleunigt werden kann. Z.B. kann der teurere Gussasphalt am nächsten Tag wieder begangen und mit einem Oberbelag versehen werden, während preiswertere wassergebundene Estriche mehrere Tage oder gar Wochen zur Aushärtung und Austrocknung benötigen.

  4. Schutz und Wiederverwendung vorhandener Bauteile
    Alle zu erhaltenden Bauteile müssen vor Beschädigungen während der Bauzeit geschützt werden, um teilweise erhebliche Restaurationskosten vorzubeugen. Jedes Bauteil sollte auf seine Wiederverwendbarkeit überprüft werden. Dies spart Kosten, weil weniger erneuert werden muss. Erhaltene Bauteile tragen wesentlich zum historischen Erscheinungsbild des Hauses bei.

  5. Altbaugerechte Arbeitsweise
    Notwendige Veränderungen an der vorhandenen Konstruktion sollten gebohrt, gefräst oder mit einer Trennscheibe geschnitten werden. Durch Einsatz von Presslufthammer oder schwerem Stemmwerkzeug kann es zu Folgeschäden kommen, deren Kosten größer sind als die eigentliche Maßnahme. Z.B. kann das unsachgemäße Herausstemmen einer Wandöffnung den Abfall von großen Flächen Wandputz zur Folge haben, so dass der Beiputz teurer wird als der eigentliche Wanddurchbruch.

  6. Vertikale Erschließungsstränge
    Das Zusammenfassen von vertikalen Erschließungssträngen ist bei der Altbaumodernisierung besonders wichtig, da zumeist alle Deckendurchbrüche inklusive der erforderlichen Vor- und Folgearbeiten erst hergestellt werden müssen. Unter Umständen ist es möglich, nicht mehr benötigte Kaminzüge für die Unterbringung neuer Ver- und Entsorgungsleitungen zu benutzen.

  7. Verlegung von Leitungen
    Zu einem frühen Stadium in der Planung sollte überprüft werden, Leitungen vor der vorhandenen Konstruktion zu verlegen und durch entsprechende Schächte zu verkleiden. Die Verlegung unter Putz hat umfangreiche Stemmarbeiten, verbunden mit entsprechender Lärm- und Staubbelästigung zur Folge, und erfordert zusätzliche Beiputzarbeiten.