Baubezogene Kunst DDR

Baubezogene Kunst DDR

Martin Maleschka

Kunst im öffentlichen Raum 1950 bis 1990
DOM publishers, Berlin 2019
504 Seiten, 500 Abbildungen
Softcover, 13,5 x 24,5 cm

Preis: Preis: 48,00 EUR

ISBN 978-3-86922-581-4

Was ist geblieben von der DDR außer dem Ampelmännchen und dem Kultroller „Schwalbe“? Finden sich in den überformten Stadträumen der Neuen Länder überhaupt noch Anhaltspunkte für den vergangenen Sozialismus? Der Architekt und Architekturfotograf Martin Maleschka, 1984 geboren in der ersten ostdeutschen Planstadt Eisenhüttenstadt, gibt mit seinem Band Baubezogene Kunst DDR Antworten auf diese Fragen. Er hat zusammengetragen, was sich – oft versteckt, verstellt, vernachlässigt, beinahe schon verloren, mitunter aber auch sorgsam restauriert – an Kunst im öffentlichen Raum erhalten hat zwischen Ostsee und Erzgebirge, von Greifswald bis Suhl, von Magdeburg bis Frankfurt an der Oder.

Gegliedert in sechs Kapitel entsprechend der fünf neuen Bundesländer und natürlich einschließlich (Ost-)Berlin werden insgesamt 120 Kunstwerke im öffentlichen Raum aus der Zeit zwischen 1950 und 1990 vorgestellt. Übersichtlich als Kunstführer strukturiert, gibt der hochformatige, 500-seitige Band einen guten Überblick über das Sujet – angefangen von Wandbildern, Mosaiken und Reliefs über Bronzen, Brunnen und Steinskulpturen bis hin zu Glasfenstern und Kaufhaus-Elementfassaden.

Vorgestellt werden die Werke auf ein oder zwei, manchmal auch bis zu vier Doppelseiten mit vielen großformatigen Farbfotos des Autors. Die Objektsteckbriefe mit Künstler, Werktitel, Ort, Zeit und Auftraggeber und die Kurzporträts einschließlich Infos zu Entstehung, Raumkontext und Erhaltungszustand sind mit QR-Codes ergänzt, die die Werke in Google Maps verorten.

Einleitende Textbeiträge, unter anderem von DDR-Städtebauexperte Thomas Topfstedt, rahmen die Werkschau gemeinsam mit Künstlerbiografien, Literaturempfehlungen, und Überblickskarten. Eine Art thematisches Brennglas bildet Peer Pasternacks Beitrag über die „größte Freiraumgalerie der DDR“ in Halle-Neustadt mit 184 Kunstwerken. Hier mag die Analyse überraschen, dass nur knapp ein Viertel der Werke überhaupt einen politischen Bezug hat und weniger als vierzehn Prozent agitatorische Botschaften transportieren. Handelt es sich doch um Auftragskunst, die ein Gesellschaftsbild vermitteln sollte und deshalb noch immer schnell unter Generalverdacht steht, per se Propaganda-Instrument gewesen zu sein. Übersehen wird dabei leicht, wie frei die Künstler vielfach diesen Auftrag interpretiert und wo sie subtil Verweigerung geübt oder Kritik eingewoben haben.

Dem Band gelingt es, die baubezogene Kunst in der ehemaligen DDR in ihrer breiten Vielfalt zu vermitteln und den Blick zugleich im Kondensat spezifischer Themen, Farben, Techniken und Darstellungsweisen zu verdichten.

Aus dem Inhalt:

  • Aufgewachsen inmitten von Kunst: Interview mit Martin Maleschka und Luise Rellensmann
  • Exkurs 1 Thomas Topfstedt: Baubezogene Kunst in der DDR
  • Exkurs 2 Peer Pasternack: Die größte Freiraumgalerie der DDR - Kunststadt Halle-Neustadt
  • Übersichtskarten
  • Handhabung
  • Touren in den Neuen Bundesländern Berlin, Land Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Freistaat Sachsen, Sachsen-Anhalt, Freistaat Thüringen
  • Künstlerverzeichnis
  • Künstlerbiografien
  • Literatur

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