Bankgebäude in Innsbruck/A

Verbesserte Schallführung durch Bambuspaneele

Der Neubau der Bank für Tirol und Vorarlberg, das sogenannte BTV Stadtforum, zeigt sich als strahlend weißes Haus im Zentrum von Innsbruck. Errichtet an der ehemaligen Stelle der 1904 gegründeten Bank führt der Neubau die über die Jahre verstreuten Teilbereiche wieder unter einem Dach zusammen. Die Struktur des fünfstöckigen Baublocks wurde beibehalten, jedoch im Sinne urbaner Mehrschichtigkeit und räumlicher Transparenz umgeformt. Das mit einer weiß verputzten Lochfassade und einem Natursteinsockel versehene Gebäude fügt sich sorgsam in das traditionsreiche Umfeld ein. Die Fassade ist durch einen Wechsel von "normalen" Fensteröffnungen, großen quadratischen Kastenfenstern und rechteckigen Panoramascheiben an der Ecke Gilmstraße – Erlerstraße geprägt. Diese Ecke, die auch den Haupteingang des Bankgebäudes markiert, ist zudem mit einer turmartigen Überhöhung akzentuiert.

Zweigeschossige Haupthalle
Schalterhalle
Ton Halle

Von hier aus betritt der Besucher die vertikal aufstrebende, zentrale Halle der Bank. In diesem etwa 20 Meter hohen Raum mit rechteckigem Grundriss ziehen zwei schlanke Betonscheiben den Blick nach oben: Unter der Decke schweben zwei wellenförmige Betonsegel, in die kreisrunde Oberlichter eingeschnitten sind. Angelagert an diese Halle ist ein Saal, die Ton Halle, für öffentliche und interne Veranstaltungen. Große, bis auf den Boden reichende Fenster gewähren Ausblicke auf den Hof.

Akustik
In der über zwei Geschosse reichenden zentralen Halle dominieren schallharte Stein- und Betonoberflächen. Als Ausgleich sind im oberen Wandteil gelochte Gipskartonplatten als schallabsorbierende Elemente angeordnet.

Im Gegensatz zur zentralen Eingangshalle herrschen in der Ton Halle, dem größten Raum des Stadtforums, warme Farbtöne vor. Decken, Wände und Böden sind mit Paneelen aus Bambus verkleidet. Zur besseren Schallführung sind die Seitenwände bis auf Sturzhöhe perforiert. Die Löcher dienen gleichzeitig der Frischluftzufuhr für den Saal.

Bautafel

Architekten: Atelier Heinz Tesar, Wien
Projektbeteiligte: Johann Obermoser, Innsbruck (Generalplaner, Bauleitung); Walter Prause, Wien (Bauphysik); Georg Hoblik, Wien (Projektleitung); ZSZ Ziviltechniker GmbH, Innsbruck (Statik)
Bauherr: Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft, Innsbruck
Fertigstellung: August 2006
Standort: Glimstr. 1, 6020 Innsbruck
Bildnachweis: Nikolaus Schletterer, Innsbruck

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