Banco Sabadell in Sant Cugat del Vallès

Helles Eichenparkett im Schiffsboden-Verband und gemusterte Zementfliesen

Seit 2003 hat das spanische Geldinstitut Banco Sabadell seinen Hauptsitz am Rande der katalanischen Stadt Sant Cugat del Vallès. Direkt an der Autopista de la Mediterránia gelegen, entstanden damals nach Plänen von Bach Arquitectes aus dem nahegelegenen Barcelona zwei Gebäude: eine doppelgeschossige Lager- und Archivhalle sowie ein fünfgeschossiger Riegel, der die Halle annähernd von Nord nach Süd einfasst und mit seiner abgerundeten L-förmigen Grundfläche dem Verlauf der passierenden Autobahn folgt. Die beiden Gebäude sind über vier Brücken intern miteinander verbunden, sie docken sozusagen aneinander an, zwischen ihnen liegt eine kleine Straße mit Zufahrt zur Tiefgarage. Auch die Tiefgarage in den zwei Untergeschossen stellte eine Verbindung her.

Quadratische Fenster gliedern die dunkelgraue Fassade aus Steckmetall; im Hintergrund ist der Bestandsbau mit seiner weiß-grauen Gebäudehülle erkennbar (Nordwestansicht)
In dem großen Sockel sind viele öffentliche Bereiche untergebracht, wie auch die Cafeteria - ihr Boden wird von weißen Zementfliesen bedeckt, die mit einem Muster aus Zirkelblumen versehen sind
Die gemusterten Fliesen sind 20 x 20 cm groß; mit kleinem Fugenbild verlegt, lassen sie sich zu einem unendlichen Bild aneinanderreihen

Zehn Jahre gingen ins Land, bis die Architekten einen erneuten Auftrag vom Geldinstitut bekamen, um am selben Standort neue Büroflächen zu schaffen. Als erstes wurde die Halle abgerissen und statt ihrer am westlichen Rand des Grundstücks ein kompakter Büroturm mit sechs Geschossen errichtet. Die verbleibende, neu gestaltete Fläche dient den Angestellten als Außenbereich. Unter dem gesamten Grundstück der alten Halle erstreckt sich ein großer, teils eingegrabener Sockel, der z.B. das Auditorium mit 300 Sitzplätzen, Seminar- und Personalräume sowie eine Cafeteria aufnimmt. Geschickt platzierte Oberlichter und zwei Patios sorgen für eine größtenteils natürliche Belichtung des Sockelgeschosses. Drei der alten Fußgängerbrücken führen noch immer über die kleine Straße und enden auf dem Freigelände, die vierte stellt eine Verbindung mit dem neuen Büroturm her.

Der Zugang zum Turm erfolgt von Nordwesten über einen schmalen, flachen Glasbau. Nördlich davon liegt der Holz beplankte Eingangsbau zum Auditorium. Im Inneren stellen breite Treppen und zweigeschossige Volumina die Verbindung mit dem darunterliegenden Sockel her.  Die Obergeschosse sind allesamt gleich ausgeführt: Im Büroturm ermöglichen offene Grundrisse um den zentralen Erschließungs- und Servicekern herum eine flexible Nutzung. Im Büroriegel gibt es ebenfalls offene Grundrisse, hier liegen Erschließung und Sanitärräume im Bereich der Brücken, unter denen im Erdgeschoss noch Besprechungsräume angeordnet sind.

Dunkelgraue, gefaltete Streckmetallgitter bilden die äußere Schicht der hinterlüfteten Fassade und lassen den Turm wie eine auseinander gezogene Ziehharmonika erscheinen. Sie ragen über die Attika hinaus, um so die dahinterliegenden Haustechnik-Komponenten zu verstecken. Die Fenster sind quadratisch und gliedern die Fassade, mit ihren schmalen, leicht auskragenden Aluminium-Rahmen treten sie deutlich hervor. Die gut gedämmte Hülle, solarthermische Kollektoren und die Wiederaufbereitung von Regenwasser tragen zu einem ressourcenschonenden Energiekonzept bei.

Boden
Sowohl im Turm als auch im Sockel sind die Räume schlicht und hell gestaltet. Weiß verputzte Wände und raumhohe Verglasungen harmonieren mit sichtbetongrauen Decken. Ebenfalls gut passt auch das Parkett aus hellem Eichenholz, welches sich über nahezu alle Böden der öffentlichen Bereiche erstreckt – angefangen beim Eingang bis hin zum Auditorium. Die mehrschichtigen Vollholzdielen sind im Schiffsboden-Verband verlegt. So entsteht eine leicht unregelmäßige Oberfläche, es scheint als seien die einzelnen Dielen wie zufällig aneinandergereiht. Auch als Treppenbelag kommt das Eichenholz zum Einsatz, ebenso für Brüstungen und mancherorts als schmalere Ausführung in Form von Planken für die Wand- und Deckenverkleidung. Laut Architekten soll so eine heimische, fast familiäre Atmosphäre entstehen.

In der Cafeteria, die sich im Süden des Sockels befindet, wurde das Eichenholz zu Stühlen und Tischen sowie akustisch wirksamen Paneelen verarbeitet. Einen gekonnten Kontrast hierzu bildet der Boden, der aus weißen Zementfliesen besteht, die mit einem geometrischen Muster aus schwarzen Zirkelblumen versehen sind. Bei den Fliesen handelt es sich um traditionelle, spanische Erzeugnisse, die bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts im katalanischen Raum zum Einsatz kamen. Noch heute sind sie in vielen älteren Gebäuden besonders in Barcelona zu finden. Die Fliesen haben eine Größe von 20 x 20 Zentimeter. Mit schmalen Fugen verlegt, entsteht eine homogene Bodenfläche. Eine abschließende Bearbeitung mit Hartöl macht sie widerstandsfähiger und unempfindlicher gegenüber Flecken und Kratzern.

Bautafel

Architekten: Bach Arquitectes, Barcelona
Projektbeteiligte: Boma S.L.P., Madrid (Statik); LKS Studio, Madrid (Projektmanagement und Bauüberwachung); Espinàs i Tarrasó, Barcelona (Landschaftsgestaltung); Demosaica, Sevilla (Fliesen)
Bauherr: Banco Sabadell, Barcelona; Servifuster, Cornellà de Llobregat (Parkett)
Fertigstellung: 2012
Standort: Carrer del Sena, Sant Cugat del Vallès
Bildnachweis: Adrià Goula, Barcelona

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