Automatisierte Planung von Wohngebäuden

Hamburger Start-Up unterstützt sozialverträgliche Wohnraumentwicklung

Die Baukosten im Neubau steigen stetig – so auch die Grundstückspreise. In Kombination bedeutet das für viele, dass eine Neubauwohnung schlicht unbezahlbar wird. Das Hamburger Start-Up Modoplus hat sich vor diesem Hintergrund das Ziel gesetzt, zu einer verbesserten Wohnraumversorgung mit mehr bezahlbarem Wohnraum beizutragen und geht damit eine der gegenwärtig vordringlichsten gesellschaftlichen Aufgaben an. Denn Verdrängung und Gentrifizierung sind nicht mehr allein Phänomene unserer prosperierenden Städte, sondern trifft genauso florierende Mittelzentren in unmittelbarer Nähe großer Ballungsräume. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, setzt das Unternehmen auf die fortschreitende Digitalisierung in der Immobilienbranche und die sich stetig verbessernde Geodatenlage. Ein interdisziplinäres Team von Personen aus der Architektur, Stadtentwicklung, Immobilienökonomie und Geografie widmet sich dabei der Auswertung der vielfältigen Geodaten.

Mit der Planungsdienstleistung Modocheck steht bereits ein Tool zur Verfügung, das teilautomatisierte Machbarkeitsstudien ermöglicht.

Aktuell bietet das Start-Up den sogenannten Modocheck als Planungsdienstleistung an: Durch datenbasierte Grundstücksanalysen werden Baupotenziale bzw. Nachverdichtungspotenziale von beliebigen Standorten ermittelt. Dank der teilautomatisierten Machbarkeitsstudien kann geprüft werden, welche baulichen Möglichkeiten auf einem vorhandenen Grundstück bestehen. Dabei wird auch die Frage beantwortet, ob das Grundstück planungsrechtlich für ein Wohnungsbauvorhaben geeignet ist oder ob es dahingehend umgewidmet werden kann.

Eingebunden werden dabei neben den Daten zum Planungsrecht wie GRZ und GFZ, Art und Maß der baulichen Nutzung sowie die zulässige Bauhöhe außerdem verschiedene Geodaten für die Erstellung von Verschattungsstudien sowie die Analyse der Topografie. Darauf aufbauend werden teilautomatisiert die Potenziale für das Grundstück ausgegeben. Dazu gehören unter anderem Volumenstudien, die Ausgabe von Zahlen wie Bruttogrundfläche, Wohnfläche und mögliche Wohneinheiten sowie nicht zuletzt der durchschnittliche Solarertrag für den Standort. Somit stehen valide Daten- und Planungsgrundlagen für Entwicklungs- und Planungsvorhaben sowie für An- und Verkaufsprozesse zur Verfügung – und das innerhalb von 3 Werktagen, verspricht das Unternehmen.

Mittelfristig soll die Cloud-Anwendung Modoplus zur automatisierten Planung von Wohngebäuden zur Verfügung stehen. Die Idee: Architekturbüros und Akteure aus der Projektentwicklung können mit der Software in Frühphasen von Projekten präziser planen, indem für einen beliebigen Standort eine Vielzahl an datenbasierten Planungsvarianten auf Knopfdruck erzeugt werden können, bei denen das geltende Bau- und Planungsrecht berücksichtigt wird. Zudem werden sämtliche relevante Informationen, wie etwa die maximal mögliche Baumasse oder die voraussichtlichen Gesamtkosten für jede Variante ausgegeben. Perspektivisch wird es außerdem möglich sein, mit internen wie externen Projektbeteiligten, etwa Behörden oder Fachplanungsbüros, innerhalb der Software an einem Projekt zusammenzuarbeiten. Somit können etwa Vorabstimmungen mit zuständigen Fachämtern zur Genehmigungsfähigkeit von Projekten direkt in der Anwendung erfolgen. Das Software-Release ist für Anfang 2022 geplant.

Start-Up: Modoplus, Hamburg

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