Ausstellungs- und Schulungszentrum in Obernai

Rollläden, Raffstore und Textilscreens als Sicht- und Sonnenschutz

Mit seinen vollflächig verglasten Längsseiten bietet der eingeschossige, schmale Quader genügend Präsentationsfläche für seinen Bauherrn – denn der Leichtbau aus Holz und Glas in der französischen Kleinstadt Obernai beherbergt ein Ausstellungs- und Schulungszentrum der Firma Roma. Für den deutschen Hersteller von Sonnenschutzsystemen planten Ott Architekten aus Augsburg nicht zum ersten Mal ein solches Gebäude. So weist der jüngste Bau im Elsass, rund 25 Kilometer von Straßburg entfernt, zu seinen Vorgängern einige Parallelen auf. Dazu gehören die transparenten Schauseiten, die hier nach Norden und Süden gerichtet sind, gerahmt durch eine umlaufende Auskragung von Boden, Außenwand und Attika. Die Schmalseiten der früheren Schulungsgebäude (in Zevenbergen und Burgau) jedoch sind gänzlich geschlossen, in Obernai gibt es wenige Fensteröffnungen nach Osten und Westen. Im Übrigen ist der knapp 650 Quadratmeter umfassende Baukörper, der in nur sechs Monaten errichtet wurde, mit schwarzem Faserzement bekleidet.

Die helle Holzterrasse leitet mit einer Treppe und einer langen Rampe in die weite Landschaft über
Textilscreens erzeugen im Zusammenspiel mit der dunklen Fassadenbekleidung aus Faserzement ein homogenes Gesamtbild
Von der Lounge als Eingangszone, Dreh- und Angelpunkt führt eine Glastür zur Terrasse

Die großen Verglasungen sind durch eine Pfosten-Riegel-Konstruktion gefasst und eröffnen Sichtachsen quer durch das Gebäude. Ankommenden erschließt es sich etwa mittig von Norden. Genau gegenüber führt eine weitere Glastür auf eine Holzterrasse, die mit einer Treppe und einer langen Rampe in die Landschaft überleitet. Der Grundriss ist offen konzipiert: Eine Kundenlounge mit Kamin und Espressobar fungiert als Eingangszone, Dreh- und Angelpunkt. Zu einer Seite schließen sich die Produktausstellung, ein Schulungsraum und die Werkstatt an, auf der anderen Seite befindet sich ein Funktionskern mit Teeküche und WCs, dahinter erstrecken sich die Büroräume mit einem Treffpunkt für die Mitarbeiter. Die Innenausstattung – d.h. Böden, Wände, Decken und Möbel – sind einheitlich in offenporiger Eiche ausgeführt.

Sonnenschutz
Weil sich das Gebäude zu allen Seiten mal mehr, mal weniger öffnet, kann die gesamte Bandbreite der firmeneigenen Erzeugnisse angewendet werden: Raffstore, Rollläden und Textilscreens sind passend zur Fassadenbekleidung in hellen und dunklen Grautönen montiert. An den langen Fronten kommen je nach Himmelsrichtung unterschiedliche Sonnenschutzmaßnahmen zum Einsatz. Die großen Glasflächen nach Norden sind mit Raffstoren ausgestattet, im Süden hingegen steuern dunkelgraue Textilscreens den Lichteinfall. Sind diese geschlossen, entsteht im Zusammenspiel mit der dunklen Fassade ein homogener Gesamteindruck; dennoch bleibt der Durchblick von innen gewahrt. Die Fenster- und eine Toröffnung an den kurzen Seiten sind mit Rollläden und einem Rolltor versehen. All diese Elemente steuern nicht nur Licht und Schatten, Transparenz und Sichtschutz – sie sind Teil der Corporate Identity des Unternehmens und unterstützen die Funktion des Ausstellungs- und Schulungshauses.

Bautafel

Architekt: Ott Architekten, Augsburg
Projektbeteiligte: Philippi CAB, Obernai (Montage Pfostenriegelfassade und Fensterprofile); Roma, Burgau (Sonnenschutz: Rollläden, Raffstoren, Textilscreens)
Bauherr: Roma, Burgau
Fertigstellung: 2015
Standort: Obernai, Frankreich
Bildnachweis: Roma, Burgau

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