Außen- und Innenputze

Aufgaben des Außenputzes sind die Gestaltung der Fassaden und der Feuchteschutz des Mauerwerks; darüber hinaus kann der Außenputz auch zum Wärmeschutz beitragen. Für Außenputze stehen zwei Putzmörtel-Arten zur Verfügung: Putze aus mineralischen Bindemitteln und Kunstharzputze. In der DIN 18550 werden drei Beanspruchungsgruppen bezüglich des Schlagregenschutzes unterschieden nach Außenputzen ohne besondere Anforderungen, wasserhemmenden und wasserabweisenden Außenputzen. Dementsprechend sind die Zusammensetzungen der Produkte zu wählen bzw. über Normen oder bauaufsichtliche Zulassungen nachzuweisen. Als Putzmörtel werden heute überwiegend Werkmörtel verwendet.

Weiß verputzte Außenwände aus Porotonziegeln eines Mehrfamilienhauses in Berlin
Farbenfroh verputzte Außenwände aus Porotonziegeln einer Kita in Spardorf
Abblätternder Außenputz an historischem Ziegelmauerwerk in Venedig

Wärmedämmputzsysteme bestehen aus Mörteln mit mineralischen Bindemitteln und expandiertem Polystyrol als wärmedämmendem Leichtzuschlag. Andere Zuschläge wie Blähton sind über bauaufsichtliche Zulassungen geregelt. Außenputze werden üblicherweise in Stärken von 20 bis 30 mm aufgetragen, Wärmedämmputze dagegen bis 100 mm. Aufgrund der leichten Zuschläge weisen die Putze niedrige Rohdichten und damit auch geringere Festigkeiten auf. Daraus ergibt sich die folgende Forderung: Wärmedämmputze müssen stets aus einem zum Unterputz vergleichbar festeren Oberputz bestehen, der dann auch den Feuchteschutz übernimmt. Damit wird aber eine in DIN 18550 verankerte Regel verletzt, nach der ein Oberputz weicher sein muss als der Unterputz – notwendig ist eine gute Abstimmung der Putzschichten untereinander.

Leicht(außen)putze mit mineralischen Bindemitteln eignen sich besonders für Mauerwerk aus Mauersteinen geringer Rohdichten (unter 1,0 kg/dm³). Leichtputze müssen demnach nicht nur in den Putzschichten, sondern auch mit dem Untergrund abgestimmt werden.

Innenputze haben ebenfalls mehrere Funktionen: Gestaltung der Oberflächen, Feuchtepuffer und Luftdichtheitsebene für die Gebäudehülle. Mineralische Putze (Gips oder Kalk) sind aufgrund der hygroskopischen Eigenschaften oberflächensperrenden Kunstharzputzen vorzuziehen. Die Beanspruchungen und folglich auch die Anforderungen an Innenputze sind im Vergleich zu den stark beanspruchten Flächen der Außenputze eher gering.

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