Aus Bioabfall ward Licht

Student entwickelt lumineszierende Solarpaneele aus Ernteabfällen

Der philippinische Student Carvey Ehren Maigue hat Solarpaneele entwickelt, die gleich in zweierlei Hinsicht bemerkenswert sind: AuREUS ist ein System, bei dem die lichtabsorbierende Folie hauptsächlich aus Biomüll besteht, außerdem kann damit auch bei bewölktem Himmel Lichtenergie in Strom umgewandelt werden.

Vergleich des Flächenverbrauchs und der Stromerzeugung herkömmlicher Solarparks und vertikaler Solaranlagen an Gebäuden
Vergleich herkömmliche Sonnenschutzverglasung und „AuREUS“
Simulierte Transformation des Montreal Convention Center: Mit seinem System möchte Maigue dort bis zu zusätzliche 18kW erzeugen.

Erneuerbare Energiequellen haben oftmals das Problem, dass sie nicht immer verfügbar sind. Herkömmliche Photovoltaikanlagen etwa produzieren nur dann Strom, wenn genügend sichtbares Licht zur Verfügung steht. Außerdem sind sie am effizientesten, wenn sie in einem Winkel von neunzig Grad zur Sonne ausgerichtet sind. Hier setzt die Erfindung von Carvey Ehren Maigue von der Maqúa Universität in Manila auf den Philippinen an: Das von ihm entwickelte Material wandelt das UV-Licht, das durch Wolken, Gebäude und Straßen gestreut wird in sichtbares Licht um – es ist lumineszierend.

Aus Bioabfall ward Licht

Und das Beste daran: Zur Herstellung verwendet Carvey Ehren Maigue ein pflanzliches Substrat, das er aus Nutzpflanzen produziert hat, die zum Beispiel aus den Ernteabfällen von lokalen Bauern stammen. Unter achtzig von ihm getesteten Arten fand er neun, die ein hohes Potenzial für eine langfristige Nutzung haben. Sein entwickeltes Substrat ist haltbar, lichtdurchlässig und kann in verschiedene Formen gegossen werden.

Treffen die hochenergetischen Teilchen des UV-Lichts auf das lumineszierende Bioabfall-Substrat fängt dieses an zu leuchten. Dieses sichtbare Licht wiederum kann dann von Solarzellen in Strom umgewandelt werden. Beschichtet man nun bspw. Fenster mit den lumineszierenden Folien, könnten Solarzellen in den Rahmen Strom generieren. Die Tests haben ergeben, dass sich mit dem System in bis zu 48 Prozent der Zeit Strom erzeugen lässt – bei herkömmlichen Solarzellen sind es etwa 10 bis 25 Prozent.

Energieproduzierende Kleidung und Autos

Maigue hat aber bereits viele weitere Ideen, wo seine Erfindung zu Anwendung kommen könnte: „Ich möchte Fäden und Gewebe herstellen, so dass sogar Kleidung in der Lage wäre, ultraviolettes Licht zu ernten und in Strom umzuwandeln. Wir wollen außerdem auch gebogene Platten herstellen, die bei Elektroautos, Flugzeugen und sogar Booten zum Einsatz kommen können.“ Außerdem möchte er das Material künftig zu hundert Prozent aus Obst und Gemüse herstellen, statt der derzeitigen achtzig Prozent, bei denen zwanzig Prozent noch aus chemischen Stoffen bestehen.

Mit seiner Idee hat Maigue den James Dyson Award für Nachhaltigkeit gewonnen. Die Auszeichnung gibt ihm die Möglichkeit, seine Idee weiter zu entwickeln. Künftig will er so einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten und gleichzeitig für Bauern, deren Ernten durch Extremwetterereignisse geschädigt sind, einen Verlustausgleich schaffen. Denn die Ernteabfälle können für die Herstellung der Bio-Solarpaneele genutzt werden.

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