Aufstockung mit Kalksandstein in Münster

Großformatige Planelemente ermöglichten Arbeiten im bewohnten Zustand

Aufstockungen sind ein probates Mittel zur urbanen Nachverdichtung, ohne dass weitere Flächen versiegelt werden. Zudem sind sie in der Regel deutlich günstiger als ein Neubau, da die Erschließungskosten entfallen. Demgemäß entschied die Münsteraner Wohngenossenschaft „Bauverein Ketteler“, insgesamt vier dreistöckige Mehrfamilienhäuser zu sanieren und um jeweils ein Voll- und ein Dachgeschoss zu erweitern. So konnte die Anzahl der Wohnungen pro Gebäude von bisher 32 auf 48 erhöht werden. An drei Häusern sind die Arbeiten bereits abgeschlossen, das vierte wird bis 2022 erneuert. Basierend auf den statischen Berechnungen des Ingenieurbüros Fislage aus Ochtrup stammen die Pläne für die Umbaumaßnahmen vom Steinfurter Architekturbüro Varwick Architekten.

Für die Aufstockung entschieden sich die Verantwortlichen für das großformatige Bausystem KS-PLUS.
Das Bestandsmauerwerk wurde weiß verputzt, die Aufstockung mit einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassade aus hellblauen rechteckigen Paneelen verkleidet.
Die Gebäude wurden energetisch ertüchtigt und alle Wohnungen mit einem Balkon ausgestattet.

Da das Bestandsmauerwerk ausreichend tragfähig war, entschieden sich die Verantwortlichen für eine Aufstockung in Massivbauweise aus großformatigen Kalksandsteinen. Zur Anwendung kommt das Bausystem KS-Plus von KS-Original. Der Wandbaustoff bringt einige Vorteile mit. Er weist eine hohe statische Belastbarkeit (Tragfähigkeit) auf und gewährleistet aufgrund seiner bauphysikalischen Eigenschaften sehr guten Brand- und Schallschutz  – gerade bei einer Aufstockung wichtige Eigenschaften.

Nachdem die alte Dachkonstruktion abgetragen war, musste die nicht mehr tragfähige Deckenstruktur überarbeitet werden. Sie wurde mit Hohlrippendecken überspannt, welche die Kräfte in die Außen- und Treppenhauswände ableiten. Die vorgefertigte Kalksandstein-Wandbausätze erleichterten das Bauen im Bestand enorm – insbesondere, weil das Objekt im bewohnten Zustand saniert und erweitert wurde. Die Regelelemente wurden durch individuell zugeschnittene Passelemente ergänzt, die vorkonfektioniert an die Baustelle geliefert wurden. So konnten Lagerzeiten und aufwendige Anpassungsarbeiten der Steine vor Ort entfallen. Ein weiterer Vorteil der KS-Bauweise liegt in ihrer Wirtschaftlichkeit: Die energetischen Anforderungen an die Aufstockung konnten damit ökonomisch umgesetzt werden, was wiederum zu einem stabilen Mietniveau beitrug.

Weiterhin wurden die Gebäude mit einer neuen Außendämmung versehen und die Dächer mit Solaranlagen ausgestattet. So konnten die Mehrfamilienhäuser energetisch in KfW-55-Häuser überführt werden. Im Vergleich zum Referenzhaus der Energiesparverordnung EnEV benötigt ein KfW-55-Haus nur 55 Prozent der Primärenergie. Der Transemissionswärmeverlust liegt hier bei siebzig Prozent, sodass der bauliche Wärmeschutz insgesamt um dreißig Prozent besser als gefordert ist. Das Bestandsmauerwerk wurde weiß verputzt, die Aufstockung mit einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassade aus hellblauen rechteckigen Paneelen verkleidet. Zudem erhielten alle Wohnungen einen Balkon.

Planung Aufstockung: Varwick Architekten, Steinfurt; Hersteller Kalksandsteine: KS Orignal, Hannover

Fachwissen zum Thema

Wenn die vorhandene Bausubstanz die konstruktiven und statischen Voraussetzungen für eine massive Aufstockung erfüllt, ist diese aus bauphysikalischen und Verformungsgründen der Leichtbauweise vorzuziehen.

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Aufstockungen

Bauliche Varianten von Aufstockungen

Die Anforderungen an den bauliche Brandschutz sind abhängig von der Nutzung des Gebäudes sowie der Gebäudehöhe und Größe der Nutzungseinheiten und werden in den aktuellen Landesbauordnungen über die Gebäudeklassen definiert. Im Bild der Werkhof L.57 in Berlin-Moabit.

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