Apartmenthaus Mondrian in Bratislava

Stahlbetonskelett mit einschaligem Mauerwerk aus Porenbeton

In der slowakischen Hauptstadt Bratislava leben mehr als zwei Drittel der Einwohner in Plattenbauten. Ein typisches Beispiel dafür ist die Wohnanlage Travniky in dem Stadtteil Ruzinov, welche 1963 errichtet wurde. Im Gegensatz zur Vielzahl deutscher Plattenbausiedlungen, die wenig nachgefragt sind, ist in der slowakischen Hauptstadt ein gestiegener Bedarf erkennbar. Dieser Trend führt zur Verdichtung - auch in der Wohnanlage Travniky mit großen Grünanlagen im hügeligen Gelände.

Offener Durchgagnsbereich im untersten Geschoss
Fassade an der Ostseite mit Wintergärten
Fassadendetail an der Westseite

Auf einem freien Areal neben einem künstlichen See, eingegrenzt von einem Sportplatz und dem Park eines benachbarten Krankenhauses, wurde der Wohnbau Mondrian errichtet. Der Name ist vom niederländischen Maler Piet Mondrian hergeleitet, an dessen geometrische Kompositionen in den Grundfarben die Fassade des Hauses erinnert.

Der Neubau weist gegenüber den Nachbarhäusern einen deutlich höheren Wohnstandard auf: Die Wohnungen sind größer, die eingesetzten Materialien von höherer Qualität, zudem gibt es eine Tiefgarage. Offene Wohnbereiche kennzeichnen die Apartments mit Größen zwischen 60 und 170 m². Zu den Wohnungen an der östlichen Längsseite gehören Wintergärten, zu denen im obersten Geschoss entsprechende Dachterrassen. Im untersten Geschoss befindet sich eine Servicezone, um die Wege der Bewohner bei ihren täglichen Besorgungen zu verkürzen.

Mauerwerk
Aufgrund der Gebäudehöhe mit neun Geschossen kam Mauerwerk für lastabtragende Funktionen nicht in Frage. Die Konstruktion wurde aufgrund der Vorgaben in den untersten Ebenen und den zahlreichen Versprüngen im oberen Bereich als Stahlbetonskelett konzipiert. Bei den Außen- und Innenwänden kam Mauerwerk zum Einsatz, denn die in der Vergangenheit eingesetzten (Stahlbetonfertigteil-)Platten hatten sich hinsichtlich der Ausführungsqualität und bauphysikalischer Aspekte nicht bewährt. Zudem ist der Planungsaufwand bei der Herstellung von Fertigteilplatten für variable Grundrisse besonders hoch.

Eingesetzt wurde einschaliges Mauerwerk aus Porenbeton, das variabel und leicht zu bearbeiten ist. Es ließ sich einfach in die Betonstruktur einpassen; durch den monolithischen Aufbau und das gute Dämmvermögen ergeben sich zudem bauphysikalische Vorteile.

Bautafel

Architekten: Andrej Alexy und Andrea Klimkova, Bratislava
Projektbeteiligte: M. Cief, R. Rosina, E. Dynka (Mitarbeiter); J. Augustin, Bratislava (Tragwerksplanung); Klimatech, Bratislava (Haustechnik); Xella Porobeton, Bratislava (Porenbeton)
Bauherr: In Vest, Sala
Fertigstellung: 2005
Standort: Sedmokraskova-Str. in Bratislava
Bildnachweis: P. Safko, Bratislava

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