Anbau eines Wohnhauses in Deutsch Kaltenbrunn

Variable Funktionsboxen für sanitäre Anlagen

Inmitten der hügeligen Landschaft des österreichischen Südburgenlandes, nahe der ungarischen Grenze, befindet sich die Gemeinde Deutsch Kaltenbrunn. Hier erweiterten die Grazer Architekten des Büros WG3 ein Einfamilienhaus mit Satteldach um einen modernen, reduziert gestalteten Anbau. Umgeben von Streuobstwiesen liegt das Wohnhaus auf einem Hügelkamm und eröffnet die Aussicht in südliche Richtung bis nach Fürstenfeld in der Steiermark.

Bad, Toilette, Sauna und Wellnessbereich sind in sogenannten Funktionsboxen platziert
Die Fassade besteht aus zwei hintereinander angeordneten Schichten
Der geschützte Garten dient als Außenfläche für den Wellnessbereich

Der eingeschossige Anbau mit Flachdach bildet einen deutlichen Kontrast zur traditionellen Bauweise des Bestands. Er sollte Platz bieten für einen Schlaf- und Ankleideraum mit großzügigem Bad und Wellnessbereich, zudem sollte ein weiterer Zugang zum Wohnhaus geschaffen werden. Leicht abgewinkelt zum Bestand schließt der Neubau nun südlich an diesen an, so dass ein geschützter Innenhof nach Westen entsteht. Der neu gestaltete Eingang befindet sich an der Nordostecke.

Der Anbau ist in Massivbauweise errichtet. Die Decke ist aus Sichtbeton gefertigt, sämtliche Wände im Innenraum sind verputzt und weiß gestrichen. Die Fassade besteht aus zwei hintereinander angeordneten Schichten: Der inneren Schicht aus Beton und Ziegelsteinen mit großflächigen Glaselementen ist eine äußere Hülle aus verschieblichen Elementen mit horizontalen Lamellen aus Lärchenholz vorgesetzt. Diese dienen als Sonnenschutz und sind gefasst durch die Sichtbetonbänder der Boden- und Deckenplatte. Zwischen den beiden Fassaden entsteht ein geschützter Umgang.

Bad und Sanitär
Der gesamte Anbau ist als räumliche Einheit gestaltet. Die verschiedenen Funktionsbereiche gehen fließend ineinander über, können aber durch Schiebe- und Klapptüren voneinander getrennt werden und sogenannte Funktionsboxen bilden. Diese sind entlang einer langen Rampe angeordnet und barrierefrei erreichbar. Untereinander sind die Funktionsboxen für Bad, Toilette, Sauna und Wellnessbereich durch Gänge und Aufenthaltszonen verbunden.

Die Boxen stehen mit Abstand zur Decke im Raum und sind außen mit Lärchenholz verkleidet. Raumhohe Schränke zur anderen Seite der Rampe können dem Bad zugeschaltet werden und bilden zusammen mit den Gangflächen einen großzügigen Ankleideraum. Die Badewanne ist ebenfalls in einer Box mit integrierter Beleuchtung platziert. Die frei begehbare, ebenerdige Dusche befindet sich vis á vis zum Waschtisch. Eine raumhohe, feststehende Glaswand dient hier als Spritzschutz, eine Deckenkopfbrause sorgt für angenehmen Brauseregen. Auf dem Waschtisch aus Lärchenholz ist ein langes, rechteckiges Aufsatzwaschbecken montiert. Das klare Design der Waschtischarmatur unterstreicht das reduzierte Gestaltungskonzept. Der Boden ist mit großformatigen Feinsteinzeug-Fliesen in Schiefer-Optik ausgestattet. Der gesamte Anbau ist mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.

Im Süden des Anbaus befindet sich der Schlafbereich. Die gesamte Südfassade ist verglast, so dass sich aus dem Bett ein schöner Ausblick in die Landschaft eröffnet. Die innenliegende Fassade lässt sich über Schiebeelemente öffnen und der Raum um die Gangzone erweitern. An der Westseite, im Bereich der Sauna, lässt sich die Fassade ebenfalls über eine große Glasschiebetür öffnen. Der geschützte Garten dient als Außenfläche für den Wellnessbereich.

Bautafel

Architekten: WG3 Architektur, Graz
Projektbeteiligte:
Christian Spener, Ilz (Statik); Fuchs Gerald, Fresing (Installateur); Duravit, Hornberg (Waschbecken); Laufen/Roca, Staudt (Badewanne); Hansgrohe, Schiltach (Armaturen)
Bauherr: Privat
Fertigstellung:
2010
Standort:
Deutsch Kaltenbrunn
Bildnachweis: Karin Lernbeiß/Lupi Spuma, Graz

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