Anastylose

Bei einer der größten buddhistischen Tempelanlagen Südostasiens, der Borobudur auf Java (Indonesien), wurde die Anastylose angewendet
Celsus-Bibliothek in Ephesos (Türkei) wurde ebenfalls auf diese Art und Weise wieder errichtet

Die Rekonstruktion eines verfallenen, historischen Bauwerks oder Bauteils mit dessen original erhaltenen Materialien oder Elementen, wie z.B. Ziegel oder Steine, wird als Anastylose (griech.: Anastilosis = eine Stele oder ein Gebäude aufstellen) bezeichnet.

Im Gegensatz zur Restaurierung stellt die Anastylose im Bereich der Denkmalpflege die aufwendigste Möglichkeit dar, ein Gebäude mit seiner Originalsubstanz in seiner ursprünglichen Form wiederherzustellen. Von jedem, noch vorhandenen Bauteil muss hierfür die originäre Position bestimmt werden. Einsturzgefährdete Bauteile werden Stück für Stück abgetragen, analysiert, nummeriert und katalogisiert. Anschließend werden sie wieder an ihrem originalen Standort errichtet, mitunter auf einem neuen Fundament.

Eventuell benötigte, neue Elemente, wie z.B. Stahlträger, werden generell nur aus statischen Gründen, wie bei einer möglichen Einsturzgefährdung, zur Stabilisierung und Sicherung des Gebäudes hinzugefügt. Diese Bauteile sollten aber möglichst unsichtbar im Erscheinungsbild des Gebäudes bleiben und von originalen Bauelementen verdeckt werden.

Die genauen Kriterien für eine korrekte Durchführung einer Anastylose wurden 1964 in der Internationalen Charta von Venedig, einer zentralen und international anerkannten Richtlinie der Denkmalpflege, festgehalten.

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