Aluminium

Das älteste in Deutschland existierende Gebäude mit einer Außenhülle aus Aluminium ist die Dortmunder Westfalenhalle aus dem Jahr 1952. Seitdem hat der Werkstoff viel an Bedeutung gewonnen und wird heute in großen Mengen verwendet. Aufgrund des geringen Gewichts von 2,7 g/cm³ (1/3 von Stahl), der guten Korrosionsbeständigkeit und der guten Weiterverarbeitbarkeit findet Aluminium zahlreiche Anwendungen im Fassadenbau.

Die bandeloxierten Aluminiumrauten lassen den Wohnturm bei Sonne schimmern.
Vorgehängte Fassade aus Glas und recyceltem Aluminium am am Luisenblock West in Berlin, Architektur: Sauerbruch Hutton
Die Außenhülle der Philologischen Bibliothek der FU in Berlin aus Aluminium- und Glaselementen, Architekten: Norman Foster and Partners, London

So werden etwa die folgenden Bauteile häufig aus Aluminium gefertigt:

  • Bleche, Profile und Rohre für tragende Bauteile
  • Profile für Unterkonstruktionen
  • Fassadenbekleidungen in, Kassetten, Paneelen, Well- und Trapezprofilen, Verbundplatten,
  • Schindeln, Lochbleche
  • Fenster- und Türprofile
  • Pfosten-Riegel-Konstruktionen
  • Gitterroste
  • Sandwichelemente
  • Beschläge
  • Gusselemente
  • Folien (bereits eine 0,02 mm dicke Aluminiumfolie ist praktisch dampfdicht
Zusammensetzung
Ausgangsstoff für die Herstellung des Leichtmetalls Aluminium ist das Erz Bauxit. In einem chemischen Reinigungsverfahren wird aus ihm zunächst Tonerde (Aluminiumoxid) gewonnen. Aus diesem wird anschließend in einem elektrolytischen Verfahren Reinaluminium hergestellt. Unter dem Oberbegriff Aluminium werden heute sowohl Reinaluminium (Al) als auch Aluminiumlegierungen bezeichnet.

Im Bauwesen kommen in der Regel Aluminiumlegierungen zum Einsatz. Sie entstehen durch das Zusetzen von Mangan, Magnesium, Silizium und Zink. Ihre Bearbeitbarkeit, Korrosionsverhalten, Festigkeit und Anodisierbarkeit sind besonders günstig. So werden in Legierungen mit Magnesium, Silizium und anderen Metallen Festigkeiten erreicht, die denen von Stahl nur wenig nachstehen. Ihre Formgebung erfolgt in Knetlegierungen durch Walzen, Strangpressen, Ziehen oder Schmieden zu Halbzeugen und Gusslegierungen durch Gießen zu Formgussstücken (Kokillenguss, Druckguss, Strangguss).

Zwar wird bei der Herstellung von Aluminium sehr viel Energie benötigt, dafür lässt es sich mit einem Bruchteil davon recyceln und wiederaufbereiten – und das sehr einfach, kostengünstig und praktisch endlos oft.

Eigenschaften

Aluminiumlegierungen gelten als nicht brennbare Baustoffe, die ohne Nachweis der Baustoffklasse A1 (nach DIN 4102*) angehören. Das Material schmilzt bei einer Temperatur von ca. 600°C. Aufgrund der thermischen Ausdehnung im praxisrelevanten Temperaturbereich sollte beim Einsatz von Aluminium besonders auf eine zwängungsfreie Konstruktion geachtet werden (Wärmeausdehnungskoeffizient: 23,5 x 10-6 K-1, doppelter Wert von Stahl). Großlöcher und bewegliche Verbindungen sind eindeutig zu definieren und entsprechend anzuordnen.

An der Luft bildet Aluminium mit der Zeit eine natürliche Schutzschicht, die es vor Korrosion schützt und ihm gleichzeitig ein matt graues Aussehen verleiht. In der Regel werden Aluminiumprofile oder -bleche in Fassaden jedoch eloxiert bzw. mit einer Beschichtung versehen um sie vor Umwelteinflüssen und mechanischen Einwirkungen zu schützen.

* DIN 4102 unterteilt in nicht brennbare (A) und brennbare Baustoffe (B); die EU-Klassifizierung DIN EN 13501 unterteilt in sieben Euroklassen (A1, A2, B, C, D, E, F) sowie weitere u.a. für Rauchentwicklung. Die DIN und die EN sind beide gültig und gleichwertig, bzw. alternativ anwendbar.

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