Alpine Barn Apartment in Bohinj

Umbau einer traditionellen Scheune mit einem modernen Holzkaminofen

Harte Arbeit bei kargem Lohn treibt viele Bewohner ländlicher Bergregionen in die Städte, wo sie sich eine bessere Zukunft erhoffen. Zurück bleiben die Bauernhäuser, Scheunen und Ställe, die durch die Nutzungsaufgabe von Verfall und dem langsamen Verschwinden bedroht sind. Davon betroffen ist auch die slowenische Gemeinde Bohinj im gleichnamigen Tal. Umgeben von den Berggipfeln der Julischen Alpen, setzt man dort seit einiger Zeit zwar auf den Tourismus und erhält einige Gebäude als Denkmäler, der Großteil verfällt jedoch zusehends. Ofis Architeken aus Ljubljana zeigen mit ihrem Alpine Barn Apartment, wie es besser gehen kann. Sie haben eine alte Scheune in ein wohnliches Ferienhaus für eine Familie verwandelt, ohne das typische Erscheinungsbild dieser traditionellen Baugattung zu zerstören.

Hintereinander liegen von Süd nach Nord der Wohnraum, der Essplatz und am Ende ein Schlafraum
Eine große Verglasung zwischen Terrasse und Wohnraum sorgt für das meiste Tageslicht
Lediglich Höhenversprünge und die alte Fachwerkkonstruktion gliedern den Raum

Früher diente das steinerne, teils im Erdreich vergrabene Sockelgeschoss als Lager, im Erdgeschoss war das Vieh untergebracht, auf dem Dachboden trocknete das Heu. Über eine Rampe auf der südlichen Schmalseite gelangten die Tiere in den Stall. Sie blieb erhalten und führt heute zum Haupteingang. Daneben ist aus einem ehemals vorgelagerten Lagerraum eine überdachte Terrasse geworden. Das Sockelgeschoss nutzen die Bewohner noch immer als Lagerfläche, einen Teil als Garage. Darüber wird gewohnt. Hier ist alles in Holz gekleidet – Wände, Böden, Decken und sämtliche Einbauten bestehen aus hellem, gebürstetem Fichtenholz. Das wirkt aber weder rustikal noch derb, sondern zeitgemäß und freundlich.

In einer eingestellten Funktionsbox, die sich fast über die gesamte Ostseite des Gebäudes erstreckt und zum Wohnraum hin mit schmalen Holzlamellen verkleidet ist, sind Badezimmer, Sauna, Küche und Garderoben angeordnet. Der Rest ist offen gestaltet und lediglich durch Höhenversprünge und die alte Fachwerkkonstruktion gegliedert. Hintereinander liegen von Süd nach Nord der Wohnraum, der Essplatz und am Ende etwas höher ein Schlafraum. Im ebenfalls offenen Obergeschoss befindet sich über der Funktionsbox eine Galerie, an der südlichen Giebelwand ein weiterer Schlafraum.

Trotz des neuen Innenlebens blieb der Charakter der Scheune beim Umbau erhalten, die Konstruktion ist noch immer ablesbar. Das eigentlich Erstaunliche aber ist, dass von außen so gut wie keine Veränderungen wahrnehmbar sind. Ausnahme sind die zurückversetzte Verglasung zwischen Terrasse und Wohnraum sowie die partiellen Perforierungen in den alten Holzbrettern der Fassade, durch die der Innenraum weiteres Tageslicht erhält. Die kleinen runden Öffnungen, die in ihrem Durchmesser die Breite der einzelnen Bretter nicht überschreiten, sind tagsüber nur bei ganz genauem Hinsehen erkennbar und werden erst bei abendlicher Innenbeleuchtung sichtbar.

Heizung
Ein Vorteil des offenen Innenraums ist, dass er mit nur einer Wärmequelle auskommt. Passend zur ländlichen Umgebung ist dies ein Holzkaminofen. Er besitzt ein Sichtfenster, das bündig in die Funktionsbox zwischen Treppe und Küche eingelassen ist und den freien Blick auf das Flammenspiel vom Wohnraum aus erlaubt. Ein großzügig dimensioniertes, unverkleidetes Heizungsrohr leitet die Abgase durchs Dach nach außen, gibt dabei aber reichlich Wärme in den Raum ab, die dank der gut gedämmten Gebäudehülle auch im Haus verbleibt.

Der Kamin ist schnell angeheizt und sorgt ebenso schnell für behagliche Temperaturen. Die von ihm abgegebene Strahlungswärme wird als besonders angenehm empfunden und trocknet die Luft weniger aus als Konvektionswärme.

Bautafel

Architekten: Ofis Arhitekti, Ljubljana
Projektbeteiligte:
Projecta, Ljubljana (Tragwerksplanung); MM-term, Bohinj (Gebäudetechnik); Arcadia lightwear, Ljubljana (Lichtplanung); Permiz, Grosuplje (Generalunternehmen)
Bauherr: privat
Standort: Bohinj, Slowenien
Fertigstellung: 2015
Bildnachweis: Tomaz Gregoric, Ljubljana

Fachwissen zum Thema

Der Kaminofen Logastyle Pulsus von Buderus erzielt eine hohe Raumheizungs-Energieeffizienz.

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Wärmeverteilung

Einzelfeuerstätten

Holz kann als Stück- oder Scheitholz, als Holzhackschnitzel oder in Form von Pellets als Brennstoff genutzt werden

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Brennstoffe/​Energieträger

Holz – Stückholz, Hackschnitzel, Pellets

Strahlungswärmeanteil verschiedener Heizkörper bei 30 C° und bei 60 C° Vorlauftemperatur

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Heizflächen

Wärmeabgabe mit Strahlung und Konvektion

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