Allianz Arena in München

Stahlbeton, Porenbeton und Kunststoffkissen

Das Stadion für die beiden Münchener Fußballvereine nach Plänen der Architekten Herzog & de Meuron steht in München-Fröttmaning, der Zugang erfolgt über die sogenannte Esplanade: Ein unterirdisches Parkhaus über vier Geschosse, das begrünt und begehbar ist und sich ähnlich einer Rampe vom U-Bahnhof bis zum Südbereich des Neubaus erstreckt. Das Stadion wird über insgesamt 15 Kaskadentreppen erschlossen, die sich im Abstand von 45 m um die Fassade wickeln und die Zuschauer auf die verschiedenen Ebenen bringen.

Außenansicht
Fassadenausschnitt
Schleuderbetonstützen, Kaskadentreppe und Porenbetonwand

Markantes Gestaltungselement ist die Außenhaut mit ca. 2.600 aufblasbaren rautenförmigen Kunststoffkissen mit integriertem Lichtsystem, das die Fassade je nach Spielsituation in den Farben der beiden Vereine FC Bayern München und TSV 1860 München erleuchtet. Die Kissenfassade aus ETFE (Fluorpolymer-Kunststoff) wird von einem imposanten Dachtragwerk aus Stahl (Baustahl S355) gehalten, das äußerlich kaum sichtbar ist.

Mauerwerk
Die abgerundete Form der Stadionfassade wird möglich durch 350 Schleuderbetonstützen, die schiefwinklig auf den Decken stehen. Der große Vorteil dieser fertigen Stützenelemente liegt in ihrer guten Betonqualität bei sehr kleinem Querschnitt und einer besonders hohen Tragfähigkeit: Eine Stütze von nur 650 mm Durchmesser und sechs Metern Länge trägt bis zu 10.000 kN Last aus Decken und Unterzügen und Teilen der Fassade.

Wurden auch die Bereiche der Tribünen und Zugänge überwiegend in Stahlbeton gefertigt, so sind die Serviceräume und Dienstleistungsbereiche aus Porenbeton erstellt. Für die Kioske, Wände unter den Kaskadentreppen, Technikräume und Brandwände wurden Plansteine eingesetzt, in den Zwischendecken sind Dach- und Deckenelemente aus Porenbeton eingebaut.

Bautafel

Architekten: Herzog & de Meuron, Basel
Projektbeteiligte: Alpine Bau Deutschland, Eching (Bietergemeinschaft mit den Architekten und Generalübernehmer der Allianz Arena München Stadion); HVB Immobilien, München (Generalplaner); Covertex, Obingen (Membrane); Ingenieurbüro Sailer Stepan und Partner, München (Tragwerksplanung Dach); Max Bögl, Oberpflaz (Dach- und Fassadenkonstruktion); Varinorm, Littau (Schleuderbetonstützen); Ytong, Duisburg (Porenbetonsteine)
Bauherr: FC Bayern München und TSV 1860 München
Fertigstellung: 2005
Standort: Werner-Heisenberg-Allee 25, München
Bildnachweis: Allianz Arena München Stadion, München (1,2); Bernd Ducke (3); Varinorm, Littau (4)

Fachwissen zum Thema

Niedrigenergiehaus mit Porenbetonsteinen: Stadthäuser in Hamburg von MS Architekten Martens Sternkopf, Rosengarten

Niedrigenergiehaus mit Porenbetonsteinen: Stadthäuser in Hamburg von MS Architekten Martens Sternkopf, Rosengarten

Energiesparendes Bauen

Niedrigenergiebauweise mit Porenbeton

Porenbeton-Planstein

Porenbeton-Planstein

Mauersteine

Porenbetonsteine

Porenbetonsysteme

Elementbauweise

Porenbetonsysteme

Surftipps

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Mauerwerk sponsored by:
KS-ORIGINAL GmbH
Entenfangweg 15
30419 Hannover
www.ks-original.de