_Flachdach

Durch eine stetig wachsende Bevölkerung, die rasant fortschreitende Urbanisierung und verschiedene Prozesse des gesellschaftlichen Wandels ändern sich auch die Wohnmodelle. Bezahlbarer Wohnraum darf nicht das Privileg Einzelner sein, sondern steht als Schlüssel für soziale Vielfalt und eine gerechte Gesellschaft. Um einen sozialen, bezahlbaren Wohnraum zu realisieren, muss auch mit architektonischen und städtebaulichen Aspekten ein Konsens gefunden werden. Damit befassen sich Ursula Kleefisch-Jobst, Peter Köddermann und Karen Jung als Herausgeber des Buches Alle wollen wohnen – Gerecht. Sozial. Bezahlbar. 

Die Problematik wird grundlegend und tiefgreifend behandelt; präsentiert werden Beispiele aus den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bis heute. Untersucht werden unterschiedliche Faktoren, die den Wohnungsbau im Wandel der Zeit beeinflusst haben und es aktuell noch tun. Fachbeiträge und Essays verschiedener Experten ergänzen die Inhalte. Der Veranschaulichung dienen zehn gebaute Beispiele für bezahlbares Wohnen – hier wird deutlich, dass Finanzierbarkeit und architektonische Qualität keinesfalls im Widerspruch zueinander stehen. Interessanterweise war und ist das Flachdach im Siedlungsbau bzw. Wohnungsbau bis heute aktuell und hat nicht an gestalterischer Faszination verloren. 

Nennenswert sind die „Osdorp Town Houses“ in Amsterdam, Reihenhäuser mit klarer Formensprache und Flachdächern als verbindendem Element. Ein weiteres schönes Beispiel ist das Wiener Projekt „Wohnen mit uns“, bei dem Wohnungen in den oberen Etagen mit Gemeinschaftsräumen wie Werkstätten und Versammlungsräumen im Erdgeschoss verbunden sind. Das Gebäude wird lebendig durch skulptural gestaltete Balkone; das gemeinschaftlich nutzbare Dachgeschoss hat einen Dachgarten.

Das ausführliche, reich bebilderte Buch bietet viele nützliche Informationen, Denkanstöße und gute Beispiele, wie sich sozialer, bezahlbarer Wohnraum realisieren lässt.

Fachwissen zum Thema

Surftipps

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