Akustische Fenstersteuerung

Ungestört Lüften

An einer Fenstersteuerung, die bei Ansteigen des Geräuschpegels eine automatische Schließung bewirkt, arbeitet das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) mit Unterstützung aus der Wirtschaft. Ebenso wie ein Sensor auf den Lüftungsbedarf reagiert und für die selbstätige Öffnung sorgt, stellt ein Mikrofon (oder ein anderer Schallsensor) sicher, dass das Fenster bei zunehmender Lautstärke geschlossen wird. Dabei gilt es nicht nur, kurzfristige Geräuschspitzen und Dauerlärm zu berücksichtigen, sondern auch dem Schallpegel im Raum Rechnung zu tragen. Um zu gewährleisten, dass Konzentration oder Schlaf ungestört bleiben, sollen zudem auch Fahrplaninformationen eingespeist werden, sodass das System den Verkehrslärm durch Züge oder Flugzeuge antizipieren kann.

Die Erkenntnisse flossen in die Entwicklung des neuartigen Schließmechanismus ein.
Das akustisch gesteuerte Element schützt vor Lärmbelästigung nahezu ebenso gut wie ein dauerhaft geschlossenes Fenster.

Statt allein technische Obergrenzen festzulegen, hat das Stuttgarter Forscherteam Probanden gebeten, Lästigkeit und Lautheit verschiedener Lärmereignisse bei offenen wie auch bei geschlossenen Fenstern zu charakterisieren; dabei wurden sowohl Situationen untersucht, in denen die Testteilnehmer unter Stress standen oder entspannt waren. Dabei erlebten die Probanden die schallschützende Wirkung des automatisch gesteuerten Fensters als der eines geschlossenen als nahezu ebenbürtig. In einem folgenden Schritt sollen die Erkenntnisse in praxistaugliche Bauteile übertragen werden, die dazu beitragen, das Wohnen und Arbeiten in lärmbelasteten Nachbarschaften ein bisschen ruhiger zu gestalten.

Forschung: Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Stuttgart

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Alurahmen-Fenster im Düsseldorfer Neuen Zollhof, Architektur: Frank O. Gehry

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