_Glas

Die absturzsichernde Funktion von Glaskonstruktionen der Kategorie B wird über eine eingespannte Einfachverglasung sichergestellt, wobei zusätzlich ein durchgehender Handlauf angeordnet ist, der die einzelnen Brüstungselemente verbindet. Der Handlauf kann auf der oberen Scheibenkante oder durch Tellerhalter nach DIN 18008-3, Glas im Bauwesen - Bemessungs- und Konstruktionsregeln - Teil 3: Punktförmig gelagerte Verglasungen befestigt sein.

Bei Ausfall eines Brüstungselementes muss der Handlauf die Holmlasten nachweisbar auf die Nachbarscheiben übertragen können. Der Handlauf muss für die planmäßige Belastung statisch ausreichend dimensioniert sein. Für Kategorie B Verglasungen ergibt sich die Notwendigkeit eines Kantenschutzes aus der Ausbildung der Konstruktion: Bei ungeschützten Kanten (z.B. Endscheiben oder durch Punkthalter angeschlossene Handläufe) ist für den statischen Nachweis davon auszugehen, dass die komplette Glaseinheit aus Verbundsicherheitsglas (VSG) ausfällt. Es ist rechnerisch nachzuweisen, dass der durchgehende Handlauf in der Lage ist, die Holmlasten bei Ausfall einer kompletten Brüstungsverglasung auf Nachbarelemente, Endpfosten oder die Verankerung am Gebäude zu übertragen. Bei Verglasungen, deren Kanten durch angrenzende Bauteile mit einem Abstand von höchstens 30 mm oder einem Kantenschutzprofil geschützt sind, muss rechnerisch nur der Ausfall einer Einzelscheibe des Verbundsicherheitsglases berücksichtigt werden. Gemäß DIN 18008-4 Zusatzanforderungen an absturzsichernde Verglasungen darf ausschließlich Verbundsicherheitsglas verwendet werden. Die Klemmhöhe der Scheibe sollte unten größer als 100 mm und oben größer als 15 mm sein.

Für Kategorie B Verglasungen, deren kleinste lichte Öffnungsweite zwischen hinreichend tragfähigen Bauteilen (z.B. massive Gebäudeteile, Pfosten, Riegel, vorgesetzte Kniestäbe, usw.) höchstens 500 mm beträgt, ist der Nachweis der Tragfähigkeit unter stoßartiger Belastung entbehrlich.

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