72h Cabins

Entspannen im Glashaus

Dass Stress zu Erschöpfung und Krankheit führt, ist hinlänglich bekannt. Ebenso, dass ein naturnahes Umfeld positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat. Ausprobieren konnten Letzteres die Teilnehmer einer dreitägigen Fallstudie in den 72h Cabins auf der westschwedischen Insel Henriksholm. Die Cabins sind winzige Häuschen, die die angehende Architektin Jeanna Berger für den schwedischen Tourismusverband Visit Sweden entwarf. Doch nicht in den Häusern sollten die Teilnehmer die 72 Stunden verbringen, sondern im Freien. Aus diesem Grund sind die Minibauten auch nur fünf Quadratmeter groß und bieten nicht viel mehr als ein Bett.

Die 5 qm großen Glashäuschen stehen auf der westschwedischen Insel Henriksholm
Die Probanden der dreitägigen Studie sollten so viel Zeit wie möglich im Freien verbringen, daher besteht die Inneneinrichtung der 72h Cabins nur aus einem Bett
Die Häuschen wurden in Rahmenbauweise errichtet. Lediglich die Giebelseiten sind beplankt, Dach und Seitenwände wurden mit Acrylglaspatten bekleidet

Mit ihrer Rahmenkonstruktion aus Fichtenholz lassen die Cabins problemlos und schnell aufstellen. Ihre Giebelwände bestehen ebenfalls aus Fichte; eine Seite ist als zweiflügelige ausgebildet. Die Seitenwände und das Satteldach hingegen sind mit Acrylglasplatten (PMMA) ausgefacht, das leichter zu transportieren und zu bearbeiten ist als herkömmliches Glas. Befestigt sind die Kunststoffplatten an der Konstruktion mittels Schrauben und Holzlatten als Anpressleisten. In Deutschland gibt es bisher keine Bemessungsvorschriften für den Einbau transparenter Kunststoffe.

Übrigens: Nach Angabe des Tourismusverbands sollen die Teilnehmer nach Ablauf der drei Tage ihren Stresslevel um fast 70 Prozent abgebaut haben. Wer den Ergebnissen misstraut, kann einen Selbstversuch starten und sich eines der Häuschen für 72 Stunden mieten (siehe Surftipp).

Planung: Jeanna Berger

Fachwissen zum Thema

Linienförmige Lagerungsarten

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Glashalterungen

Linienlagerung

Stegplatten aus Polycarbonat verwendete das Architekturbüro José Luis Bezos Alonso für einen Schutzbau des Parque Genovés im spanischen Cadiz.

Stegplatten aus Polycarbonat verwendete das Architekturbüro José Luis Bezos Alonso für einen Schutzbau des Parque Genovés im spanischen Cadiz.

Nicht-Flachgläser

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