3D-Gebäudedruck auf der Bautec Berlin

Wohnraum aus einem Druck

3D-Drucker finden bereits in kleinem Rahmen breite Anwendung, wie etwa für den Bau von Prototypen im Produktdesign oder für den Modellbau in der Architektur. Auch großformatige Ausführungen werden in den Produktionsstätten vieler Industrien wie der Automobilbranche bereits seit vielen Jahren genutzt. In der Baubranche werden die Vorteile des 3D-Drucks etwa für kleinere, vorgefertigte Bauteile eingesetzt. Auf der diesjährigen Bautec in Berlin präsentierte der dänische Hersteller Cobod einen 3D-Drucker, täglich vor Ort Schicht für Schicht einen gesamten Wohnraum aus einem Guss herstellte. 

Mit 25 cm/Sek. druckte der Druckkopf den Beton präzise und Schicht für Schicht.
Im Laufe eines Messetages entstand so jeweils ein kompletter Wohnraum.
Die Hersteller Peri und Cobod arbeiten eng zusammen. Erste kleinere Bauprojekte sollen noch 2020 in Deutschland entstehen.

Für den Live-Druck setzte das Unternehmen, das mit seinen Produkten die Automatisierung in der Bauindustrie vorantreiben will, ihren Gantry-Drucker der zweiten Generation BOD2 ein. Der Druck fand am Stand des Schalungsspezialisten Peri statt.
Schicht für Schicht fuhr der Kopf des Roboters, der mit einem Beton-Extruder versehen ist, die vorab digital eingegebene Grundrissform des Raumes ab. Das Schlafzimmer, 4x4 m groß, ist Teil eines größeren Bauprojekts, das mithilfe von BIM-Daten und komplett digital zur IBA 2027 in Stuttgart entstehen soll. Mit flinken 25 cm/Sek. druckte der Druckerkopf den Spezialbeton in horizontalen Schichten zu einer mehrschichtigen Wandstruktur. Im Laufe eines Messestages entstand so jeweils eine komplette Etage.

Der Drucker weist eine Bruttogröße von 5 x 5 x 5 m auf und erlaubt eine maximale Druckgröße von 4,5 x 4,5 x 3,5 m. Der größte 3D-Drucker, der beim Aussteller im Einsatz ist, ist 17 m lang, 12 m breit und 8,5 m hoch. Sie werden als Ganrty-Drucker oder Portaldrucker bezeichnet und unterscheiden sich von 3D-Druckern mit Roboterarm insofern, dass sie einen starren Fachwerkrahmen aufweisen und von zwei separaten Vorschubmotoren winkelsynchron betrieben werden. Neben Kosten- und Stabilitätsvorteilen ist außerdem der Druckbereich größer und die Bedienung wesentlich einfacher zu handhaben als bei Roboterdruckern, was den Einsatz für den Druck ganzer Gebäude erst ermöglicht. 2020 werden die ersten Projekte in Deutschland mit dem BOD2 realisiert. Unter anderem sind ein Ein- sowie ein Mehrfamilienhaus in Düsseldorf und München geplant.

Hersteller: COBOD International, Kopenhagen

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