25hours Hotel Zürich-West

Keramisches Knopfmosaik mit Metall-Einlegern

Nach je zwei Häusern in Hamburg und Frankfurt sowie einem in Wien hat nun auch Zürich ein 25hours Hotel. Die Besonderheit der kleinen Hotelkette ist die individuelle Gestaltung jedes Hauses: Für das in Zürich konnten die Betreiber den Schweizer Designer Alfredo Häberli gewinnen. Bis ins Detail haben er und sein Team zusammen mit Aeberli Vega Zanghi Architekten das gesamte Interieur samt Mobiliar, Stoffen und Accessoires entworfen. Insgesamt sechzig neue Produkte sind dabei entstanden: sie reichen vom Türdrücker über Holzspielzeug bis hin zu Vorhängen, Leuchten und Möbeln. „Nichts sollte einfach so von der Stange kommen“ sagt Häberli, der für die Gäste eine behagliche Umgebung schaffen wollte, in der sie sich wie Zuhause fühlen können.

Die Bar Neni im Erdgeschoss des Hotels
Die verschiedenen Raumzonen lassen sich mittels Vorhängen voneinander abtrennen
Die Rezeption

Das Hotel liegt in Zürich-West, einem ehemaligen Industriequartier, das sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Wohn- und Ausgehviertel gewandelt hat. Es ist in einem Gebäude untergebracht, das als Teil des sogenannten Hard Turm Park-Areals nach Plänen von Beat Jordi und Caspar Angst vom Büro ADP Architekten entstand und neben dem Hotel 117 Wohnungen, eine Kinderkrippe, Büros und Geschäfte beherbergt. Um das große Bauvolumen nicht allzu massiv erscheinen zu lassen, gliederten die Architekten das Gebäude in drei Baukörper, staffelten diese in der Höhe und setzten Erd- und Dachgeschoss in einigen Bereichen zurück. Zur viel befahrenen Straße hin ist es von einer anthrazitfarbenen Metallfassade mit bronze gerahmten Bandfenstern umhüllt, die den sieben- bis achtgeschossigen Baukörper als Ganzes zusammenfasst. Für zusätzliche Auflockerung sorgen eingezogene Loggien, tiefer liegende Brüstungen und das Erdgeschoss, das wie die Zugänge mit Metallpaneelen in Beige verkleidet ist. Sämtliche Wohnungen sind zu zwei lärmberuhigten Innenhöfen ausgerichtet, von denen einer ebenerdig, der andere im zweiten Obergeschoss liegt. Die sie umschließenden Fassaden sind hell verputzt.

Der Zugang in das Hotel erfolgt über einen gepflasterten Vorplatz von der Pfingstweidstraße aus. Es verfügt über 126 Zimmer in drei Kategorien, die in Anlehnung an die Bankenstadt Zürich nach den Edelmetallen Silber, Gold und Platin benannt sind. Empfangen werden die Gäste in einem großzügigen Entree, in dem Rezeption, Bar, Restaurant und Lounge zusammentreffen. Bunt ist es hier und gemütlich mit viel Holz und bequemen Möbeln in Orange- und Grüntönen. Falls gewünscht, lassen sich die verschiedenen Raumzonen mittels Vorhängen voneinander abtrennen. Im ersten Obergeschoss gibt es einen Veranstaltungstrakt mit Zürcher Zunftstube und Kochklub, wo die Besucher sich in einem Kochkurs das Essen selbst zubereiten können. Ganz oben im Gebäude ist der Wellnessbereich mit Sauna und Dachterrasse angeordnet. Die Zimmer sind in verschiedenen Gebäudeteilen untergebracht. Je nach Kategorie unterschieden sie sich in Größe und Ausstattung voneinander, sind aber alle farbenfroh und liebevoll dekoriert. In jedem bilden Zimmer- und Badgestaltung eine untrennbare, in sich stimmige Einheit.

Fliesen und Platten
Wie die Zimmer sind auch die Bäder und der Wellnessbereich bis ins kleinste Detail durchgeplant. Wände und Böden bedecken keramische Rundmosaikfliesen mit Metallic-Einlegern in sorgfältig aufeinander abgestimmten Farben. Passend zu den Ausstattungskategorien Silber, Gold und Platin wurden Einzel-Plättchen in den genannten Metallfarben innerhalb der gefliesten Flächen eingestreut. Um die gewünschten Farben herzustellen, wurden die Mosaikfliesen mit bis zu zehn keramischen Glasuren beschichtet. Das Ergebnis sind stimmige Farbflächen ohne sich wiederholende Muster. Leicht überglasierte Kanten und eine spezielle Glasur-Applikationstechnik sorgen zudem für sanft abgerundete Übergänge.

Für die Böden, bei denen nutzungsbedingt mit Nässe zu rechnen ist, kommen Mosaikfliesen der gleichen Kollektion in rutschhemmender Ausführung zum Einsatz. Sie entsprechen der Trittsicherheitsklasse R10/B und sind optisch auf die jeweiligen Wandfliesen abgestimmt. Darüber hinaus sind alle Mosaikfliesen mit der sogenannten HT-Oberflächenveredelung ausgestattet. Diese sorgt dafür, dass das Wasser nicht tropfenförmig abperlt, sondern einen dünnen Film bildet: Schmutz wird unterwandert und kann leicht entfernt werden – ein nicht zu unterschätzender Kosten- und Zeitfaktor. Die bereits im Werk dauerhaft eingebrannte Veredelung wirkt außerdem antibakteriell und soll sogar störende Gerüche und Luftschadstoffe abbauen.

Bautafel

Architekten: ADP Architekten, Zürich
Innengestaltung: Alfredo Häberli Design, Zürich (Gesamtgestaltung); Aeberli Vega Zanghi Architekten, Zürich (Ausführungsplanung und Realisation)
Projektbeteiligte: Vetsch Partner, Zürich (Landschaftsplanung); Henauer Gugler, Zürich (Tragwerksplanung); R+B Engineering, Zürich, Ahochn, Dübendorf und Neukom Engineering, Adliswil (Energie und Haustechnik); Amstein + Walthert, Zürich (Bauphysik und Brandschutz); Jasba, Ötzingen (Rundmosaikfliesen)
Bauherr: Konsortium Pfingstweid, Zürich
Betreiber: 25hours Hotel Company, Hamburg
Fertigstellung: 2012
Standort: Pfingstweidstraße 102, 8005 Zürich-West
Bildnachweis: Stephan Lemke, Hamburg für 25hours Hotels und Daniel Sutter, Zürich für ADP Architekten

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Anforderungen

Rutschhemmung und Trittsicherheit

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