Energieeinsparung durch Contracting
Modelle für Wärme, Kälte, Strom
Contracting-Modelle zur Energieeinsparung gewinnen zunehmend an
Bedeutung. Ihre häufigste Form ist die Wärmelieferung. Aber auch
für die Erzeugung anderer Nutzenergien wie Strom,
Kälte/Klimatisierung, Dampf oder Druckluft werden zunehmend
Contracting-Projekte realisiert. Dementsprechend vielfältig ist der
potenzielle Kundenkreis, der im Prinzip sämtliche Bereiche, in
denen Energie in irgendeiner Form benötigt wird erfasst, so wie
beispielsweise kommunale und öffentliche Einrichtungen wie
Verwaltungsgebäude, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten oder
Wohngebäude bis hin zu Industrie- und Gewerbebetrieben.
Mit Contracting wird ein zivilrechtlicher Vertrag
umschrieben, der zwischen dem Dienstleister (Contractor) und seinem
Kunden (Contractingnehmer) geschlossen wird. Der Vertragsinhalt
basiert darauf, dass sich der Contractor innerhalb eines Objektes
zur Übernahme der Energiebewirtschaftung verpflichtet und für diese
Leistung vom Contractingnehmer honoriert wird. Der Anbieterkreis
von Contracting erstreckt sich von den Versorgungsunternehmen über
Anlagen- und Komponenten-Hersteller, Energieagenturen,
Handwerksbetrieben, Ingenieurbüros bis hin zu den Messdienstfirmen
(Verbrauchserfassung durch Fernabfrage) sowie
Gebäudedienstleistern. Hierbei können auch im Contracting
durchzuführende Aufgaben im Rahmen einer gemeinsamen Gesellschaft
mehrerer an dem Projekt interessierter Unternehmen erfolgen. Auch
ist es möglich, dass beispielsweise ein Gasversorgungsunternehmen
(GVU) allein als Contractor auftritt und für die Abwicklung der
nicht von ihm selbst durchzuführenden Aufgaben
Subunternehmer-Verträge mit anderen Unternehmen abschließt.
Derzeit wird zwischen den gängigsten, nachfolgend aufgeführten
Contracting-Modellen unterschieden.
Einspar-Contracting (Performance-Contracting)
Dieses Modell zielt auf die Verringerung des Energiebedarfs, d.h.
beim Energiespar- Contracting amortisiert sich die Investition über
die durch die Erneuerung (Sanierungsmaßnahmen) einer
vorhandenen Anlage freigesetzten Energie-Einsparpotenziale. Das
Entgelt für den Contactor orientiert sich dabei an den
nachgewiesenen Kosteneinsparungen. Diese sollten ausreichen, um die
Investitionsausgaben innerhalb der technischen Anlagelebensdauer zu
refinanzieren. Die Kosten beim Contactingnehmer setzen sich während
der Laufzeit aus den reduzierten Kosten für den Energiebezug und
aus den Contracting- Raten zusammen. Modell-Vorteile:
- Kein Kapitalbedarf für den Auftraggeber
- Risikoverlagerung, technisch, finanziell, auf den Contractor
- Nur ein Ansprechpartner für die gesamte Dienstleistungspalette, wie Planung, Finanzierung, Umsetzung, Controlling, Instandhaltung, Wartungsverträge, etc
- Entlastung des Kommunalhaushaltes
- Vergütung anhand der tatsächlich realisierten Einsparungen.
Beim Anlagen-Contracting wird auf der Basis der Investition und der zu erwartenden Betriebskosten ein Nutzen-Energiepreis kalkuliert. Der Kunde bezahlt hier nur noch die benötigte Energie und der Contractor übernimmt die Betriebs-, Instandsetzungs- und Wartungskosten. In einigen Fällen wird der Austausch von Komponenten auch gleichzeitig dazu genutzt, die Anlage hygienisch zu verbessern. Es muss jedoch in Einzelfällen überprüft werden, ob und inwieweit zusätzliche Maßnahmen zur Hygieneverbesserung über die Energie- Einsparung mitfinanziert werden können.
Um auch bei knappen Budgets notwendige Sanierungen, Modernisierungen, Optimierungen und hygienische Verbesserungen realisieren zu können, wurden von der Industrie spezielle Energiespar-Contracting-Modelle entwickelt. Ein solches Performance Contracting (PFC) beinhaltet beispielsweise Maßnahmen zur Sanierungen die zu einer dauerhaften Reduzierung von Energie- und Betriebskosten innerhalb der Gebäudebewirtschaftung führen.
Finanzierungsmodell Performance Contracting
Das Finanzierungsmodell Performance Contracting hat sich in den letzten Jahren bei der Modernisierung und Optimierung von Heizungsanlagen bewährt. Das Besondere dieses Finanzierungskonzeptes besteht in der vertraglich garantierten Kosteneinsparung durch den Anbieter.
Betriebsführungs- und/ oder Instandhaltungs- Contracting
Bei diesem Modell wird eine Anlage losgelöst von den o.a. Modellen betrieben. Für die Betriebsoptimierung, Überwachung, Wartung und den Anlagenunterhalt sowie für die Disposition des Primärenergie- Einkaufs erhält der Contracor ein vertraglich festgesetztes Honorar.
Wärmelieferung-Contracting ohne Eigenkapital
Immer mehr Immobilienbesitzer verlangen bei der Wärmeversorgung Komplettangebote und viele suchen zudem nach Finanzierungsalternativen. Beim Wärmelieferungs-Contracting handelt es sich um ein Dienstleistungskonzept, dass über die gesamte Vertragslaufzeit die Heizungsanlagen inklusive Brennstoff, Wärmegarantie zum monatlichen Preis, analog einer Leasingrate, garantiert.
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