Altis Belém Hotel in Lissabon
Faltschiebeläden aus vertikal angeordneten Aluminiumrohren
In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon mündet der längste Fluss der Iberischen Halbinsel, der Tejo, in den Atlantischen Ozean. Genau an dieser Mündung wurde das Altis Belém Hotel errichtet, welches die ortsansässigen Risco Architekten planten.
Gallerie
Auf einer Fläche von rund 9.100 m² sind in dem viergeschossigen, rechteckigen Hotelriegel 45 Zimmer und 5 Suiten untergebracht. Dabei variieren die Größen der schlicht gestalteten und zeitgemäßen Zimmer von 28,70 bis hin zu 40,10 m², die meisten haben Zugang zu einem eigenen Balkon. Die Suiten, bestehend aus Wohn- und Schlafzimmer, bei einer Größe von 56,90 m² oder 67,30 m², sind zusätzlich mit einem Jacuzzi und einer eigenen Terrasse ausgestattet. Von hier kann man den Panoramablick auf den Hafen von Lissabon und die Umgebung genießen. Neben einem Pool- und Wellness-Bereich beherbergt das Hotel außerdem eine Cocktail-Lounge, ein Café, eine Bar und ein Restaurant mit großzügigem Außenbereich im zurückversetzten Erdgeschoss. Auch hier wurden farblich nur wenige Akzente gesetzt.
Der Hafenseite abgewandt liegt der Innenhof, im ihm befindet sich der gläserne Haupteingang in einem kleinen, zweigeschossigen Anbau. Von hier gelangt man direkt in das Foyer, in welchem eine große weiße Freitreppe in die oberen Geschosse führt.
Sonnenschutz
Über raumhohe, weiße Faltschiebeläden können die zwei dem Hafen
zugewandten Fassaden der Obergeschosse vollständig geöffnet und
geschlossen werden. Die dünnen, halbtransparenten Elemente bestehen
aus pulverbeschichteten, vertikal angeordneten Aluminiumrohren. Sie
erinnern an den natürlichen Wuchs von Schilfrohrpflanzen und sind
ein markantes Element in der Gestaltung der Fassade. Die schräg
oder gerade verlaufenden, sich zum Teil überschneidenden Stangen
schützen den Hotelgast zum einen vor direkter Sonneneinstrahlung, zum anderen vor störenden
Einblicken der Passanten. In jedem Hotelzimmer sind die einzelnen
Elemente separat bedienbar, wodurch ein ständig wechselndes Spiel
aus Öffnungen und halbtransparenten Sonnenschutzelementen in der
Fassade entsteht.
Die Rahmenkonstruktion der einzelnen Elemente besteht aus
rostfreiem Stahl und ist somit wetterresistent. Oben und unten
werden sie in Schienen geführt, die einen Meter aus der
eigentlichen Fassadenebene auskragen. Über ein Fixhaltesystem
können die faltbaren Schiebeläden in verschiedene Positionen
gebracht und dort gehalten werden. Im Falle eines Schadens können
die einzelnen Felder abgeschraubt und ausgetauscht werden.
-kt
Bautafel
Architekten: Risco, Lissabon/P
Projektbeteiligte: LMSA, Lissabon (Elektroplanung); NPK, Lissabon (Landschaftsarchitektur); STA, Lissabon (Statik); Dimensionar Consultoria e Projecto, Lissabon (HLSK-Planung); Certiprojecto, Lissabon (Akustik-Planung); Hunter Douglas, Rotterdam/NL (Sonnenschutz-Elemente)
Bauherr: Altis Hotels, Lissabon
Fertigstellung: 2009
Standort: Doca do Bom Sucesso, Lissabon
Bildnachweis: FG + SG Fotografia de Arquitectura, Lissabon
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