Technologiegebäude M2 der Universität Salamanca in Villamayor
Silberglänzende Streckmetallpaneele
Die 1218 gegründete Universität Salamanca gilt als die älteste Hochschule Spaniens. Heute ist sie eines der angesehensten Forschungsinstitute Europas. Ihre rund 30.000 Studierenden verteilen sich auf insgesamt neun Fakultäten innerhalb und außerhalb der Stadt. Eine befindet sich nahe der Kleinstadt Villamayor etwa sieben Kilometer vom Zentrum Salamancas entfernt. Das Campusgelände erstreckt sich über eine Länge von fast zwei Kilometern entlang des Flusses Tormes und wird stetig erweitert. Zuletzt durch den Parque Científico, einen Wissenschaftspark, in dem sowohl Hochschuleinrichtungen als auch privatwirtschaftliche Unternehmen und Institute angesiedelt sind. Durch die gemeinsame Nutzung von Labor- und Arbeitsräumen sollen Synergieeffekte entstehen, um technische und industrielle Innovationen voranzutreiben.
Gallerie
Die verschiedenen Einrichtungen belegen vier parallel angeordnete Gebäude am südlichen Ende des Hochschulgeländes. Alle weisen eine ähnliche Kubatur auf, sind drei bis vier Geschosse hoch und besitzen einen rechteckigen Grundriss. Den westlichen Abschluss bildet das M2 genannte Technologiegebäude nach einem Entwurf des spanischen Büros Sánchez Gil Arquitectos. Durch das stellenweise um fast drei Meter eingezogene und leicht abgesenkte Erdgeschoss wirkt es niedriger und ausgewogener proportioniert als seine Nachbarn. Das ist auch der streng horizontalen Gliederung der Metallfassade zu verdanken, die – im Zusammenspiel mit der weiten Auskragung – den dreigeschossigen Baukörper leicht und wie schwebend erscheinen lässt.
Sonnenschutz
Die Hülle des Universitätsgebäudes besteht aus zwei Schichten: Die
äußere dient allein dem Sonnenschutz und bestimmt den Charakter des
Hauses. Sie besteht umlaufend aus geschosshohen, 1,45 Meter breiten
Streckmetallpaneelen, die für einen gefilterten, indirekten
Lichteinfall sorgen. An der Ost-, Süd- und Westfassade sind die
Sonnenschutzelemente beweglich, an der Nordfassade feststehend. Die
Steuerung der beweglichen Paneele erfolgt automatisch je nach
Licht- und Sonnenstand.
Hinter der durchlässigen metallenen Gebäudehülle befindet sich eine Glas- und Natursteinfassade. Dazwischen liegt eine Schicht zur Luftzirkulation und Gebäudereinigung. Ihre Tiefe variiert zwischen 0,70 und 1,20 Meter, um den je nach Himmelsrichtung unterschiedlich steilen Strahlungseinfall der Sonne auszugleichen. An einigen Stellen tritt die innere Fassade hervor, um beispielsweise den Eingang zu markieren. Anderenorts ist sie so weit nach innen gezogen, dass zwischen den Fassadenebenen schattige, teils begrünte Außenräume entstehen, die zum Verweilen einladen. Herz des Technologiezentrums ist die kreisförmige Lobby im Zentrum des Gebäudes. Sie reicht geschossübergreifend bis zum Dach, wo ein konisch geformtes Oberlicht den Raum mit Tageslicht versorgt.
Mit ihrer je nach Himmelsrichtung differenzierten Ausbildung
sorgt die zweischalige Fassade für eine gute Belichtung und ein
ganzjährig angenehmes Raumklima bei natürlicher Be- und Entlüftung
– und das in einer Klimaregion mit großen Temperaturschwankungen.
Trocken-heiße Sommer und feucht-kalte Winter sind in Salamanca die
Regel. In den Arbeitsräumen des Technologiegebäudes ist davon
jedoch nichts zu spüren. Hier herrschen das ganze Jahr über
optimale Arbeitsbedingungen mit gleichbleibenden Temperaturen, ohne
direkten Sonneneinfall und ohne Blendungserscheinungen.
Bautafel
Architekten: Sánchez Gil Arquitectos, Salamanca
Projektbeteiligte: Valeriano Diego, Universidad de Salamanca (Tragwerksplanung); Úrculo Ingenieros, Salamanca (Technischer Ausbau), Edimaro, Madrid (Rohbau), Strunor, Burgos und Talleres San Bernabé, Salamanca (Metallfassade)
Bauherr: Parque Científico de la Universidad de Salamanca, Edificio M2
Fertigstellung: 2010
Standort: 37185 Villamayor de la Armuña, Salamanca, Spanien
Bildnachweis: Fernando Sánchez Cuadrado, Salamanca
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