Open Heritage
Community-Driven Adaptive Reuse in Europe: Best Practice
Birkhäuser, Basel 2023
216 Seiten, 74 farbige Abbildungen; Format: 24 x 16,5 cm; Broschur; Englisch
Preis: 48 EUR
ISBN 978-3-0356-2680-3 / eBook: 978-3-0356-2682-7
Wenn innerstädtische Baudenkmäler oder solche in Randgebieten von Metropolen leer stehen und zu verfallen drohen, obwohl bestimmte soziale Gruppen dringend Raum benötigen, sollte es Wege geben, diese zusammenzubringen. Wie das gelingt, zeigen Beispiele in Italien, der Ukraine und England, in Schweden und der Slowakei, in Portugal, Polen und Belgien, die das Buch Open Heritage – Community Driven Adaptive Reuse in Europe: Best Practice versammelt. Dokumentiert sind die Ergebnisse eines gleichnamigen europäischen Projektes, das Akademiker*innen und Praktiker*innen aus elf Ländern zusammenführte. Sechs kooperative Arbeitsgruppen haben mit Gemeinden, Gewerbebetrieben und Institutionen Lösungen entwickelt, historische Bauwerke zugänglich und langfristig nutzbar zu machen.
Grundlegend für eine anpassungsfähige Folgenutzung sei die Offenheit auf mehreren Ebenen – in Bezug auf Bestimmungen der Denkmalpflege, auf mögliche Personengruppen sowie die Wiederverwertbarkeit und Flexibilität eines Gebäudes. Menschen seien der Schlüssel, um Denkmäler zu identifizieren, zu verstehen und zu bewahren, so das Credo der Herausgeberinnen Heike Oevermann, Hanna Szemzõ, Levenet Polyák und Harald A. Mieg. Für die Umsetzung seien alternative Finanzierungsmodelle nötig, entwickelt von Privatpersonen und Geschäftsleuten, zivilen sozialen Initiativen, öffentlichen und privaten Einrichtungen.
Ein Mitte der Neunziger Jahre initiiertes, bis heute erfolgreiches Beispiel ist die Färgfabriken (Farbenfabrik) in Stockholm, ein Ausstellungsort für Kunst, Architektur und Stadtplanung, der das städtische Umfeld positiv beeinflusst hat. Den Zustand des Bauwerks zu Beginn der Initiative beschreibt ein Begründer mit den Worten „(...) just a ruin“, andererseits als „architecturally an amazing space“. Eine Stiftung sichert die Unabhängigkeit der Einrichtung, deren Erfolgsgeschichte auch damit zu tun hat, dass sehr unterschiedliche Interessenvertreter*innen involviert waren – nicht zuletzt der Schwedische Architektenverband.
Die Geschichte des seit 2015 zur Umnutzung adaptierten Devil Castle in Ghent ist ebenfalls lehrreich: Die belgische Stadt blickt auf eine lange Tradition der temporären Nutzung zurück. Finanzielle Unterstützung bietet seit 2014 ein 300.000 EUR umfassender Fonds, der verschiedene Projekte mit kleinen und großen Beträgen gefördert hat. Um langfristig fortbestehen zu können, sei ein Netzwerk wesentlich, betont die Autorin des Beitrags Federica Fava. Hilfreich sei die kommunale Gesetzgebung Bruikleenoveernkomst, welche es grundsätzlich ermöglicht, ein leerstehendes Gebäude anzumieten und für dessen Nutzung weniger strenge Baustandards geltend zu machen.
Aus dem Inhalt:
- Part 1: Enabling Collaboration: Cases, Labs, Tools
A Policies and Governance
Cascina Roccafranca, Turin, Italy
High Street, Sunderland, UK
London Community Land Trust, UK
B Financing Projects
Färgfabriken, Stockholm, Sweden
Stará Tržnica, Bratislava, Slovakia
Jam Factory, Lviv, Ukraine
C Supporting Regional Integration
Largo Residências, Lisbon, Portugal
Praga Lab, Warsaw, PolandBroei, Ghent, Belgium
- Part 2: Theory, Definition, Context
What is Open Heritage?
Heritage-Making and Planning
Adaptive Heritage Reuse
Transferability
Lessons Learned
Das Buch bietet jede Menge Anregungen und Hilfestellung für Interessierte, die einem unter Umständen ruinösen, aber unbedingt erhaltenswertes Bauwerk neues Leben einhauchen wollen. -us
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