Hallenbad in Biberach
Holz und Beton in kräftigen Farben
An der vierspurigen Memminger Straße und in direkter Nachbarschaft zum bestehenden Freibad liegt das Hallensportbad Biberach, entstanden nach Plänen von 4a Architekten aus Stuttgart. Die beiden Bäder sind über einen großzügigen Vorplatz und einen gemeinsamen Eingangsbereich verbunden. Das Gelände des Hallenbades ist im Osten begrenzt durch einen bewaldeten Grünzug, im Süden schließt in einiger Entfernung ein Wohngebiet an. Das längliche Grundstück bietet zudem genügend Raum für Parkplätze und eine Liegewiese.
Gallerie
Die expressive Bauform des Hallensportbades symbolisiert bereits von außen einen dynamischen, sportlichen Charakter, der Innenraum ist geprägt durch frische Farben wie kräftiges Apfelgrün, Rot- und Orangetöne.
Maßgeblich für die Planung waren neben der gestalterischen Qualität auch eine wirtschaftliche Bauweise. Flächen und Raumvolumen wurden optimiert, die tragende Betonkonstruktion konnte durch den Einsatz von Schalelementen aus Massivholz, die sechs Meter Spannweite ermöglichen, minimiert werden. 12 Hauptträger spannen nun über die gesamte Breite von 23 m. Die tragenden Elemente sind aus Kostengründen nicht verkleidet, sondern lackiert - ebenso wie die Holzelemente, die die Akustik in der Badehalle deutlich verbessern.
Die Oberflächen der tragenden Rohbauteile im direkt anschließenden Funktionstrakt sind nicht behandelt und stehen somit im Kontrast zur farbenfrohen Schwimmhalle, deren Wandflächen durch große Schriftzüge und Piktogramme gestalterisch aufgelockert wurden. Reduzierte Materialien, das Zusammenspiel von Sichtbeton und farbigen Flächen zeichnen das Hallenbad aus.
Bad und Sanitär
Das Foyer dient als Treffpunkt und ist dementsprechend großzügig
gestaltet; von hier aus werden die Funktionsbereiche des
Hallensportbades erschlossen. Über die Umkleiden in kräftigen
Orange- und Rottönen gelangen Besucher in die Badehalle -
Einzelkabinen liegen im Erdgeschoss, Sammelumkleiden für
Schulklassen und Vereine im Obergeschoss, so dass die
Besucherströme entzerrt werden.
Die Becken sind für eine gute Orientierung der Badegäste klar und übersichtlich angeordnet: Ein Sprungbecken mit Fünf-Meter-Turm, einem Drei-Meter- und zwei Ein-Meter-Brettern liegt im Norden. Daran schließt sich ein 25-Meter-Becken mit sechs Bahnen an, gefolgt von dem Lehrschwimmbecken im Süden der Halle. Im Obergeschoss befinden sich ein Dampfbad mit Liegebereich und Solarium sowie ein Kraftraum. An den Dachflächen sind die unterschiedlichen Nutzungsbereiche der Schwimmbecken ablesbar: Im Bereich des Sprungbeckens ist die Dachstruktur aufgebrochen und angehoben.
Die Halle ist für einen tiefen Lichteinfall nach Norden und Süden geschosshoch verglast. Schmale Verstrebungen in kräftigem Rot gliedern die Glasflächen in einem Winkel von 45 Grad. Es entsteht ein dynamisches Wechselspiel offener und geschlossener Gebäudeteile mit Sichtbezügen zu den Außenanlagen und dem angrenzenden Freibad. Natürliche und dauerhafte Materialien wie Feinsteinzeugfliesen, Holz und Schichtstoffe in kräftigen Farben im Zusammenspiel mit natürlichen und künstlichen Lichtstimmungen sorgen für eine angenehme und freundliche Atmosphäre.
Bautafel
Architekt: 4a Architekten, Stuttgart
Projektbeteiligte: Kannewischer Ingenieurgesellschaft, Baden-Baden (HLS Planung, Bädertechnik); Wassertechnik J. Roßkothen, Marl (Schwimmbadaustattung); Bauer + Partner, Ulm (Tragwerksplanung); Hansa Metallwerke, Stuttgart (Armaturen)
Bauherr und Betreiber: Stadtwerke Biberach, Biberach
Fertigstellung: 2008
Standort: Memminger Straße 71, Biberach
Bildnachweis: Uwe Ditz, Stuttgart
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