Deutsche Zentralbücherei für Blinde in Leipzig
Sanierung und Modernisierung des Gebäudeensembles
1912 beschließt die israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig
in der Gustav-Adolf-Straße 7 die Errichtung einer höheren
israelitischen Schule. Das Gebäude wird als gründerzeitliches
Schulgebäude in den Jahren 1912 bis 1913 errichtet. Während der
Kriegswirren dient das Gebäude zunächst als Notquartier für
jüdische Familien, später wird der Schulbetrieb ganz eingestellt
und 1943 wird das Gebäude stark zerstört.
1952 beginnt der Wiederaufbau des stark zerstörten Gebäudes und
1954 wird es als Deutsche Zentralbücherei für Blinde unter dem
Namen „Louis-Braille-Haus“ eingeweiht. Da der vorhandene Platz für
die schnell größer werdende Zentralbücherei nicht ausreicht, wird
das Haus 1961 und 1962 durch zwei Magazinanbauten rechts und links
ergänzt. Kennzeichnend für diese Anbauten sind die sichtbare
Stahlbetonsklettkonstruktion mit dem kennzeichnenden gelben
Brüstungsplatten aus Keramik.
Gallerie
Sanierung/Modernisierung
1995 wird mit der Planung für eine vollständige Sanierung und
Modernisierung des Gebäudeensembles begonnen. Neben einer Druckerei
für Blindenerzeugnisse enthält das Gebäudeensemble insbesondere
Magazine für die Lagerung von Druckerzeugnissen in Brailleschrift
aber auch unzählige Druckplatten und vor allem Tonträger. Im
Dachgeschoss des Hochhauses befindet sich ein eigenes
Tonstudio.
Im Rahmen der Sanierung wurden vor allem technische und
nutzungsspezifische Mängel behoben. Zudem wurde die gesamte
Gestaltung überarbeitet, so dass sich das Gebäudeensemble heute
besser in die Umgebung aus Gründerzeithäusern einfügt.
Kennzeichnend sind jetzt die Sonnenschutzlamellen vor vielen
Fenstern, die das kostbare Lagergut vor der direkten
Sonneneinstrahlung schützen.
Zur Sicherung der wertvollen Bestände wurde eine aufwändige
Feuerlöschanlage installiert.
Bautafel
Architekten: Planungsbüro Schmitz Aachen GmbH, Architekten Gerlach Krings Böhning
Bauherr: Staatshochbauamt Leipzig
Fertigstellung: 2000
Standort: Gustav-Adolf-Straße 7, Leipzig