Schule in Slough
Nachhaltiges Bauen für die Schüler veranschaulicht
Wissenschaft, Ausstellung und Sport sind die drei Eckpfeiler des Schulkonzepts der Langley Academy, einer weiterführenden Schule für 1150 Schüler westlich von London. In seinem Neubau vereinte das Büro Foster & Partners diese Schwerpunkte auch architektonisch: Die Laborräume sind in drei leuchtend gelben Containern in das weitläufige Atrium gestellt. Die verglaste Front der Turnhalle im Obergeschoss und die Blickverbindungen zu den Spielfeldern im Freien lassen die Sportler zu einem wichtigen Teil des Ganzen werden. Und überall stößt man auf Ausstellungsobjekte, die von den Lehrern als Anschauungsmaterial genutzt werden können oder allein durch ihre Präsenz ein kreative Lernumgebung schaffen sollen.
Gallerie
Das Gebäude selbst spielt mit der Idee des Technik- und
Wissenschaftsmuseums: Viel Glas nicht nur nach außen, sondern auch
bei den Innenwänden ermöglicht den Einblick in unterschiedlichste
Abläufe und Aktivitäten. So können die Schüler beispielsweise in
die Laborräume oder auch in den Technikraum sehen. Ein Display
zeigt die aktuellen Verbrauchs- und Leistungsdaten des Gebäudes und
seiner technischen Ausstattung. Leitungen und Rohre verlaufen
sichtbar durch die Halle und sollen zeigen, wie die Energie im
Gebäude verteilt wird – nebenbei spart das natürlich
Baukosten.
Das über alle drei Geschosse reichende Atrium ist das Herzstück
der Schule. Treppen, Gallerien und die eingestellten Laborcontainer
gliedern diesen riesigen Raum. An der Stirnseite fällt der Blick in
die Mensa und die darüber liegende Sporthalle. Gegenüber zweigen
zwei „Straßen” zu den insgesamt 38 Klassenräumen ab. Beide weiten
sich zu einem innenliegenden Bereich für Kunst bzw. IT. Die
Klassenräume sind flexibel angelegt, Projektionsflächen finden sich
beispielsweise an allen vier Wänden. Außerdem lassen sich mehrere
Räume kombinieren und so für moderne Unterrichtsformen oder auch
andere Zwecke nutzen.
Nachhaltig Bauen
Die Außenfassade aus Western-Red-Cedar-Holz hat vertikale und
horizontale Lamellen, die das Gebäude zu unterschiedlichen
Tageszeiten vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Sie arbeiten
gekoppelt mit dem computergesteuerten Lüftungssystem, um gute
Durchlüftung und Temperaturkontrolle in den Innenräumen zu
gewährleisten. Ein Wärmetauscher auf dem Dach nutzt die
Abwärme aus den Klassenräumen, um damit die Luft für die
öffentlichen Bereiche vorzuwärmen.
Die Klassenräume wurden mit einer lichten Raumhöhe von 2,90 m und einer Tiefe von höchstens 7 m proportioniert, um natürliche Belüftung und Tageslichtnutzung zu maximieren.
Etwa 60% der erforderlichen Heizenergie erzeugt ein
Biomasse-Kessel, der damit ein Heizkörper-System speist. Dafür
sollen Holzhackschnitzel aus der Umgebung genutzt werden. Der
Kessel wird ergänzt durch eine erdgekoppelte Wärmepumpe
für die Fußbodenheizung. Solarkollektoren auf dem Dach wärmen das
Brauchwarmwasser vor. Regenwassernutzung und Grauwassersysteme
sollen den Wasserverbrauch der Schule in der Summe um 20%
reduzieren.
Bautafel
Architekten: Foster and Partners, London
Projektbeteiligte: Davis Langdon, London/GB (Kostenplanung); Buro Happold, London (Statik, Elektrik, Maschinenbau); Wates, London (Bauunternehmen)
Bauherr: Department for Children, Schools and Families, London/GB; Langley Academy Trust, Slough; Arbib Foundation (Sponsor)
Fertigstellung: 2009
Standort: Langley Rd, Langley, Slough, West Berkshire SL3 7EF, United Kingdom
Fachwissen zum Thema
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