Studie: Guter Wärmeschutz zahlt sich langfristig aus
Betriebsenergie bei monolithischen Ziegelbauten über den Nutzungszyklus deutlich höher als graue Energie
In den letzten Jahren wurde intensiv diskutiert, ob ein verbesserter Wärmeschutz mehr graue Energie benötigt als in der Nutzungsphase an Betriebsenergie eingespart werden kann. Graue Energie umfasst die gesamte nicht erneuerbare Primärenergie vom Rohstoffabbau über die Baustoffherstellung und -verarbeitung bis zur späteren Entsorgung, inklusive der erforderlichen Transporte.
Gallerie
Eine Studie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz München (FIW) und des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung Dresden (ITG) im Auftrag der Deutschen Poroton hat den Einfluss grauer Energie auf die Energiebilanz von monolithischen Außenwandkonstruktionen aus hochwärmedämmenden Ziegeln untersucht (siehe auch Surftipp mit Link zur Studie). Die Studie nahm eine gesamtenergetische Bewertung von Mehrfamilienhäusern aus Poroton-Ziegeln im Niedrigstenergiestandard vor. Danach überwiegt der Energieaufwand für den Betrieb über den gesamten Lebenszyklus der Gebäude deutlich den Energieaufwand der grauen Energie. Die hängt vor allem mit der sehr langen Nutzungsphase von monolithisch errichteten Ziegelbauten zusammen.
Lange Nutzungsdauer macht den Unterschied
Herzstück der Studie ist eine Ökobilanzierung über den gesamten
Lebenszyklus für ein realitätsnahes Typenhaus in Massivbauweise der
Arge Kiel. Dessen Außenwände bestehen aus einer monolithischen
Konstruktion perlitgefüllter Ziegel, wodurch keine zusätzlichen
Dämmschichten erforderlich sind. Die Ergebnisse zeigen, dass der
Energiebedarf für den Betrieb deutlich größer ist als die graue
Energie für die Herstellung und Errichtung. Je nach berechneter
Gebäudevariante benötigt der Betrieb über den Lebenszyklus 56 bis
75 Prozent der Gesamtenergie.
Der Anteil der grauen Energie der Poroton-Ziegel der Außenwände liegt bei zwanzig Prozent. Die Reduzierung der Transmissionswärmeverluste ist deshalb die effizienteste Maßnahme zur Senkung des Gesamtenergiebedarfs. Auffällig ist hingegen der große Anteil grauer Energie bei Innenbauteilen. Geschossdecken und Innenwände haben zusammen mit dem Keller einen etwa doppelt so großen Anteil wie die Außenwände, weshalb hier der größte Hebel zur Reduzierung grauer Energie liegt. Ähnliches gilt für die Fenster, die im Vergleich zu ihrer Fläche den höchsten Anteil an grauer Energie unter allen Bauteilen aufweisen.
Den wesentlichen Unterschied macht die mögliche Nutzungsdauer der Bauteile. Sie beträgt bei Poroton-Ziegelkonstruktionen weit über 80 Jahre. Allein durch längere Nutzung und die Vermeidung von Erneuerungen sind jährliche Einsparungen an Primärenergie bis zu 14 Prozent möglich.
Fachwissen zum Thema
Surftipps
KS-ORIGINAL GmbH
Entenfangweg 15
30419 Hannover
www.ks-original.de