Villa in Pilar
Zweischaliges Mauerwerk aus Handstrichziegeln
Auf dem Gelände eines Country Clubs in Pilar plante das Estudio
Babo aus Buenos Aires zwischen Golfplatz und angrenzender
Landschaft eine Villa für eine Familie. Gemäß den auf dem Gelände
geltenden Bebauungsregeln ist die maximale Grundfläche der
Wohngebäude strikt reglementiert, um eine großzügig und offen
wirkende Landschaft mit vereinzelnd gesetzten Gebäuden zu erhalten.
In dieser Umgebung befindet sich die zweigeschossige Villa mit
einer Grundfläche von 330 m² auf dem 1100 m² großen Grundstück als
massiver Solitär.
Gallerie
Die Erschließung erfolgt in der westlichen Gebäudeecke über
einen schmalen Innenhof. In den Räumen des Erdgeschoss’ befinden
sich die Gemeinschaftsräume der Familie wie Wohnen, Kochen und
Essen während das Obergeschoss die Schlafräume und Badezimmer
beherbergt. Das Erdgeschoss ist als offener Grundriss mit
fließenden Übergängen zwischen den einzelnen Bereichen konzipiert.
Lediglich das Gäste-WC und die Küche sind als geschlossene Räume
ausgebildet. Mithilfe von gläsernen Schiebeelementen kann der
Wohnbereich über die ganze Breite mit der angegliederten
überdachten Außenterrasse verbunden und so die Wohnfläche nach
Außen erweitert werden. Aufgrund des vorherrschenden Klimas sind
alle Erdgeschossräume keinem direkten Sonneneinfall ausgesetzt. So
wird eine Überhitzung vermieden und trotzdem eine gleichmäßige
Ausleuchtung mit Tageslicht gewährleistet. Zudem konnten die Planer
damit und dank der natürlichen Querlüftung auf ein mechanisches
Kühlsystem verzichten.
Die privaten Räume der Familie im Obergeschoss gehen von einer
Galerie ab, die über eine offene Treppe erschlossen ist. In jedem
der vier Schlafräume sind die Fenster zu einer anderen
Himmelsrichtung ausgerichtet. Die großflächige Verglasungen
im Erdgeschoss sowie im Obergeschoss gewähren den Blick in die
umgebenden Natur. Um den nötigen Sichtschutz und die
Privatheit zu garantieren führten die Architekten die Außenwände
des Erdgeschoss, die als Verblendmauerwerk unverputzt sind, als
Umfassungsmauern im westlichen Eingangsbereich und entlang des
nördlichen Terrassenabschlusses weiter.
Mauerwerk
Bei der Auswahl der Mauersteine wählten die Architekten den
Chacabuco-Ziegelstein, ein Handstrichziegel aus der Chacabuco-Region, der
bereits bei den Gebäuden des Country Clubs zum Einsatz kam.
Die Außenwände des zweigeschossigen Baukörpers sind als
zweischaliges Mauerwerk mit Luftschicht und Wärmedämmung
ausgeführt. Die rötlichen Ziegelsteine mit den Abmaßen von 50 x 110
x 250 mm verfügen aufgrund der Handfertigung über eine raue
Oberfläche und eine rustikale Optik. Als Fugenfarbe wählten die
Architekten ein dunkles Grau. Bis auf die nordöstliche Innenwand im
Wohnbereich ist das innenliegende Mauerwerk weiß verputzt.
Bautafel
Architekten: Estudio Babo, Buenos Aires
Projektbeteiligte: Eduardo R. Diner, Buenos Aires (Tragwerksplanung); DAC, Buenos Aires (Bauausführung); Ladrillera Chacabuco, Chacabuco(Ziegelhersteller)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2010
Standort: Pilar, Buenos Aires
Bildnachweis: Daniela Mac Adden, Puerto Madero und Federico Kulekdjian, Buenos Aires; Estudio Babo, Buenos Aires
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