Warmwasserheizung

Warmwasserheizungen sind die gängigste Art der Zentralheizung in Deutschland. Ein Wärmeerzeuger, der mit fossilen Brennstoffen (in der Regel Öl oder Gas) oder erneuerbaren Energien (wie Solarenergie, Biomasse oder Erdwärme) betrieben wird, sorgt für die Erhitzung des Heizungswassers. Eine Heizungspumpe transportiert das erwärmte Wasser durch Rohrleitungen (Vorlauf) zu den verschiedenen Heizflächen im Gebäude, wo es die Wärme abgibt – dies können Heizkörper oder Flächenheizungen sein. Anschließend fließt das abgekühlte Rücklaufwasser zurück zum Wärmeerzeuger, um erneut Wärmeenergie zu erhalten. Moderne Warmwasserheizungen sind oft mit digitalen Steuerungen ausgestattet, um eine effiziente Steuerung der Wärmeabgabe zu gewährleisten.

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Warmwasserheizungen können als Einrohr- oder Zweirohrsysteme ausgeführt werden. Bei einem Einrohrsystem fließt das Heizungswasser durch eine gemeinsame Leitung zu den Heizkörpern im Gebäude und fließt dann über dieselbe Leitung zurück zum Wärmeerzeuger. Ein Zweirohrsystem hingegen hat separate Vor- und Rücklaufleitungen für das Heizungswasser, die zu jedem Heizkörper oder jeder Flächenheizung führen. Einrohrsysteme haben den Vorteil, dass sie weniger Rohre benötigen, allerdings sind sie weniger effizient als Zweirohrsysteme, da sie nicht in der Lage sind, die Wärme optimal zu regulieren. Zweirohrsysteme ermöglichen eine bessere Kontrolle der Wärmeabgabe, sind jedoch teurer und benötigen mehr Rohre.

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Arten der Warmwasserheizungsanlagen

Je nach Temperatur des im Heizkreislauf zirkulierenden Wassers und des damit verbunden Energieaufwands zur Erzeugung des Warmwassers unterscheidet man in:

  • Heißwasserheizung
    Die Heißwasserheizung (HWH) wird mit einer Vorlauftemperatur von über 110 °C betrieben und ist noch in einigen älteren Gebäuden zu finden. Sie wurde hauptsächlich in großen Gebäuden mit hohem Wärmebedarf eingesetzt, wie Krankenhäuser oder Produktionshallen, weil durch die hohen Vorlauftemperaturen die Rohrquerschnitte gering und die Heizflächen in den Räumen klein gehalten werden konnten. In Privathaushalten sind sie aufgrund des hohen Energiebedarfs im Allgemeinen nicht vorzufinden.

  • Warmwasserheizung
    Die DIN EN 12828 begrenzt die Wassertemperatur bei Warmwasserheizungen auf 110 °C. Die Wassertemperatur liegt in der Regel zwischen 60 °C und 80 °C, je nach Anforderungen des Gebäudes und der Umgebungstemperatur. Die niedrigere Wassertemperatur ermöglicht eine höhere Energieeffizienz und einen geringeren Energieverbrauch. Bei einer Warmwasserheizung ist ein Zweirohrsystem üblich, wohingegen bei einer Heißwasserheizung auch ein Einrohrsystem eingesetzt werden kann.

  • Niedertemperatur-Warmwasserheizung
    Diese Heizung arbeitet mit einer niedrigeren Wassertemperatur, die normalerweise zwischen 30 °C und 55 °C liegt. Sie erfordert spezielle Heizkörper mit einer größeren Wärmetauscheroberfläche und ggf. einem zusätzlichen Ventilator, um die Wärme besser und gleichmäßiger im Raum zu verteilen. Durch die niedrigere Wassertemperatur wird weniger Energie benötigt, was zu einer höheren Energieeffizienz und einem geringeren Energieverbrauch führt. Damit eignet sich die Heizung gut im Betrieb mit regenerativen Energiesystemen wie Solarthermie oder Wärmepumpen.

Warmwasserheizungen als Bestandteil einer nachhaltigen Energieversorgung

Die Warmwasserheizung spielt eine bedeutende Rolle in der Energiewende. Sie trägt dazu bei, den Energiebedarf von Gebäuden zu reduzieren und somit auch den CO₂-Ausstoß zu verringern. Moderne Warmwasserheizungen arbeiten mit niedrigeren Temperaturen als ältere Systeme, was zu einer höheren Energieeffizienz und einem geringeren Energieverbrauch führt. Zudem können sie durch die Nutzung von erneuerbaren Energien wie Solarthermie oder Geothermie betrieben werden, was zu einer weiteren Reduktion von Treibhausgasemissionen führt. Staatliche Förderprogramme unterstützen den Austausch veralteter Heizsysteme gegen moderne und energieeffiziente Anlagen, um die Bedeutung der Warmwasserheizung für die Energiewende zu unterstreichen.

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