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Kathodischer Korrosionsschutz

Weisen Stahlbetonbauteile auch in tiefer liegenden Zonen hohe Chloridgehalte auf, kann dies zur Depassivierung der Stahloberfläche führen. In diesen Fällen kann sich eine Instandsetzung mittels Kathodischem Korrosionsschutz (KKS) lohnen. Das Verfahren ist für denkmalgeschützte Gebäude interessant, da sich der Betonabtrag auf die Bereiche beschränken lässt, bei denen Bewehrung ergänzt werden muss. Der übrige Beton kann verbleiben, selbst wenn er chloridhaltig ist. Ebenso kommen KKS-Systeme vorbeugend etwa bei Behältern, Rohrleitungen und Kabeln zum Einsatz, da sie sich meist in einer erdigen oder wässrigen Umgebung befinden, die Chloride oder andere für den Beton schädliche Salze enthalten. 

Das Problem ist, dass die Anionen (negativ geladene Teilchen) der Chloride die an der Bewehrung aufgenommenen passivierenden Hydroxydionen (OH-) verdrängen und damit zur Auflösung des Eisens im Bewehrungsstahl beitragen. Der Schutz eines KKS besteht darin, dass dieser Korrosionsstrom ausgeglichen wird.

Es gibt drei Möglichkeiten, ein Metall kathodisch vor Korrosion zu schützen:

  • durch Aktivanoden 
  • durch Fremdstrom
  • durch Streustromableitung

Bei einem KKS mit Fremdstrom wird die Bewehrung an den Minuspol einer Stromquelle angeschlossen. So wird die Bewehrung zur Kathode, sprich zum Minuspol. Auf der Betonoberfläche, eingebettet in einen Mörtel, wird ein dauerhaftes Anodensystem aufgebracht und mit dem Pluspol der Stromquelle verbunden. Die anwesenden Chloride (Cl-) wandern zusammen mit den Hydroxydionen (OH-) unter Wirkung des elektrischen Feldes in Richtung Anode. Ein entgegengesetzter Kationenstrom bewegt sich Richtung Bewehrungsstahl und gleicht damit den Korrosionsstrom aus.

Aktivanoden werden überwiegend bei kleineren Objekten wie kurzen Rohrleitungen, Wasserbehältern und Behältern für Heizöl, Benzin oder Flüssiggas eingesetzt und dabei auch zum Innenschutz von großen metallenen Tanks. Die Anoden sind galvanisch. Üblich sind zum Beispiel Magnesium, Zink oder Aluminium. Die auch als Opferanoden bezeichneten Elemente werden in Leitungsnähe in die Erde gebracht und elektrisch leitend mit dem Schutzobjekt verbunden, welches sodann als Kathode wirkt. Die Anode löst sich im Laufe der Zeit auf und gibt dabei den benötigten Schutzstrom ab – sie opfert sich buchstäblich selbst.

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