Umbau einer Tischlerwerkstatt in ein Drive-in-Loft
Tageslicht durch dreiseitg verglasten Patio
Dass es gelingen kann, aus einem im Hinterhof versteckten und weitestgehend eingebauten Werkstattgebäude einen lichten Wohnraum zu machen, bewies das Rotterdamer Studio OxL mit einem im niederländischen Arnhem realisierten Projekt. Sie transformierten das eingeschossige Gebäude einer ehemaligen Tischlerei in ein helles Loft, in dem der Bauherr – auf seinen besondern Wunsch hin – nun mit seinem elektrischen Sportwagen unter einem Dach lebt.
Gallerie
Die lang gestreckte Werkstatt ist von einem Fabrikgebäude aus dem späten 19. Jahrhundert eingebaut und hat deshalb neben dem Zufahrtstor an der Stirnseite lediglich zwei kurze, einander gegenüber liegende Fensterbänder als Oberlichter. Tageslicht und frische Luft mussten also durch einen Kunstgriff von oben in den Raum geholt werden. Die Architekten öffneten in der Achse der Fensterbänder das Dach und platzierten einen dreiseitig verglasten Patio, der wie eine Laterne den dreißig Meter langen Innenraum mit Tageslicht versorgt und ihn gleichzeitig in einen öffentlicheren vorderen und einen privateren hinteren Bereich gliedert. Neben dem Patio befindet sich ein Durchgang, aber durch zwei breite Schiebeelemente der Verglasung kann auch der Patio selbst – gutes Wetter vorausgesetzt – als Passage in der Raumachse dienen.
Im vorderen Bereich der ehemaligen Werkstatt wird nun gekocht, gegessen und gewohnt. Auch das Auto fährt hier durch das Tor direkt hinein und bleibt dort auch stehen. Der große Raum hinter dem Patio erhält zusätzliches Licht durch drei Oberlichter im Dach. Er geht über in einen kurzen Querflügel, der die Schlafzimmer und ein Bad aufnimmt und entlang seiner Rückseite Fenster hat.
Die großzügigen Dreifach-Verglasungen des Patios sind rahmenlos
gefügt und teilweise feststehend. Lediglich schwarze Gummistreifen,
die normalerweise der Dichtung von Autotüren dienen, sollen helfen,
die Wärme, die die unter dem Epoxidharzboden verlegte
Fußbodenheizung erzeugt, im Haus zu halten. Zwei der Glaselemente
können über Schienen in Boden und Decke zur Seite geschoben werden
und ermöglichen einen Austritt in den Hof. Die geringe Breite des
Gebäudes insgesamt und die Platzierung des Patios inmitten eines
Dachfeldes zwischen zwei Unterzügen machten diese komplett
stützenfreie Fassadenkonstruktion möglich.
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